
© Grete-Meißner-Zentrum
Warum viele gelbe Küken in die Schwerter Innenstadt gesprüht worden sind
Graffiti
Sie finden sich überall auf dem Weg vom Bahnhof in die Innenstadt: Gelbe Küken, als Graffiti auf den Asphalt gesprüht. Darunter verschiedene Lebensfragen. Was bezweckt die Aktion?
Was macht ein gutes Leben aus? Was lässt dich fliegen? Aber auch: Wo ist hier das WC? Fragen, auf die sich manchmal nicht direkt eine gute Antwort geben lässt.
Das LaborARTorium des Grete-Meißner-Zentrums in Schwerte und die Jugendlicheninitiative Faktor Ruhr versuchen das trotzdem, mit einer gemeinsamen Kunstaktion. Und für die muss man sprichwörtlich auf die Schuhe starren, denn kleine gelbe Küken weisen den Suchenden als Graffiti den Weg über den Asphalt.
Küken als Symbol für unbegrenzte Möglichkeiten
Vom Bahnhof bis zum Grete-Meißner-Zentrum führt der Weg der Küken, der für Felix Driller von Faktor-Ruhr ein „Katalysator für Aufmerksamkeit“ für die übergreifende Aktion ist: Bürger sollen Postkarten ans Grete-Meißner-Zentrum schicken und ihre Antworten auf Fragen zum Leben in Schwerte mitteilen.
Das Küken sei als Symbol für die Kunstaktion bewusst gewählt worden, sagt Driller: „Das Küken ist klein. Daraus kann noch alles werden. Es ist ein Symbol für unbegrenzte Möglichkeiten.“
Dafür haben zunächst Senioren des Grete-Meißner-Zentrums Entwürfe des Kükens angefertigt. Die Kinder von Faktor Ruhr schnitten dann die Schablonen für die Graffiti aus. Dann wurde gesprüht, frei nach dem Motto: „Das gelbe Küken ist überall“.

Die gelben Küken werden gemeinsam auf den Gehweg gesprüht. © Grete-Meißner-Zentrum
Und von überall her, aus allen Lebensbereichen, sollen auch die Anregungen der Bürger kommen, die sich an der Aktion per Postkarte beteiligen. „Du wirst älter. Nun schließt auch das gemütliche Café in der Stadt“, schreibt das LaborARTorium etwa auf seiner Internetseite.
Die Frage ist nun: Wie geht man damit um? Aber auch fehlende Nachtbusse in die Schwerter Stadtteile für junge Menschen seien Anlass der Postkartenaktion.
Vielfältige Antworten gewünscht: Aktion läuft bis Jahresende
„Wir wünschen uns vielfältige Antworten, sammeln diese und werden sie auf unserer Webseite veröffentlichen“, erläutert Rachel Kress, die künstlerische Leitung des LaborARToriums. Ergebnisse sollen nach Felix Driller von Faktor Ruhr am Jahresende an die Stadt übergeben werden. Die Schirmherrschaft hat Bürgermeister Dimitrios Axourgos übernommen.
Sammelboxen für die Postkarten stehen nach Angaben des Grete-Meißner-Zentrums etwa im Gemeindeamt oder im Café Herrlich, auch im Zentrum selbst können die Anregungen und Wünsche eingeworfen werden.