
© Lino Wendhof
Warum steht ein leerer Metallkopf auf dem Postplatz in Schwerte?
Nachhaltiges Lesen
Seine Nase zeigt Richtung Post, der Gesichtsausdruck ist weise - Der Bücherschrank einer Schwerter Bürgerinitiative steht nun, in Form eines Kopfes. Das Projekt hat sich gezogen.
An Büchern mangelte es nicht, bei der Umsetzung der Idee, einen öffentlichen Bücherschrank in der Schwerter Innenstadt zu installieren, schon. Initiator Engin Izgi sagte schon im April 2018: „Wir haben bereits jetzt 400 bis 500 Bücher gespendet bekommen, darunter auch viele Kinderbücher. An Büchern wird es nicht scheitern.“
Am Mittwoch meldete er dann auf Facebook: „Der Schrank steht endlich auf dem Postplatz.“
Wir wollten wissen: Warum hat sich die Umsetzung des Projekts der Bürgerinitiative „Bücherschrank für Schwerte“ so in die Länge gezogen? Und was wünschen sich die Initiatoren nun von den Nutzern?
? Geplant war es, den Schrank bis Ende 2018 aufzustellen. Warum hat es bis Juli 2019 gedauert?
Das Hauptproblem bestand laut Engin Izgi im Abspringen des Hauptsponsors. Dieser hatte zugesagt, den Bücherschrank zu sponsern und zu fertigen. Nun konnten mit der Stadtsparkasse Schwerte und der Bildungsplattform Prisma neue Sponsoren gefunden werden, so Izgi.
Wie funktioniert eigentlich „Bookcrossing“?
Die ursprüngliche Idee zum „Bookcrossing“ - also zum Büchertauschen - hatte 2001 ein Amerikaner. Ron Hornbaker „entließ“ seine Bücher in die Welt, und tauschte mit weiteren Lesebegeisterten. Über eine Online-Plattform konnten Nutzer registrierte Bücher sogar auf ihrer Reise nachverfolgen. Das nachhaltige Prinzip der festinstallierten Schränke: Ein Buch reinstellen, dafür eins mitnehmen, ganz ohne Registrierung und komplett kostenfrei.
? Wann stehen die Bücher im noch leeren Metallkopf?
„Spätestens am Freitag, denn am Samstag ist offizielle Eröffnung“, sagt der Initator. Dann sei auch der Bürgermeister Dimitrios Axourgos zugegen. Der Schrank hat übrigens ein Fassungsvermögen von 150-200 Büchern. Diese kommen zum Teil aus Spenden, auch die Ruhrtalbuchhandlung wird laut Engin Izgi Medien bereitstellen: „Es hieß 40-50 Bücher.“
? Was wünscht sich die Bürgerinitiative von den Nutzern?
Initator Engin Izgi: „Ich wünsche mir, dass die Bürger in Schwerte fleißig Bücher untereinander austauschen. Und vernünftig mit dem Bücherschrank umgehen.“ Ein solcher Schrank koste schon mal zwischen 10.000 und 15.000 Euro in Planung und Fertigung, da sei Vandalismus fehl am Platz.
Am Samstag ist um 11 Uhr die feierliche Eröffnung. Der Projektverantwortliche freut sich über vielfältige Teilnahme: „Alle Schwerter und Nichtschwerter sind herzlich eingeladen.“