Waldohreule in Villigst Ist der gefiederte Gast im Garten ein Naturwunder oder alltäglich?

Von Luise Wittler
Waldohreule: Ist der gefiederte Gast im Garten alltäglich?
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Ein ungewöhnliches Pfeifen, das zuvor nicht da gewesen war, ertönte plötzlich im Garten der Familie Breiding aus Villigst, als sie kürzlich aus dem Urlaub heimkehrte. Doch was sich dahinter verbarg, blieb zunächst ein Rätsel. „Wir dachten zuerst, es wäre ein verletztes Eichhörnchen“, erzählt Torsten Breiding. Der Familienvater wurde neugierig und recherchierte.

„Am zweiten und dritten Tag habe ich mich dann wirklich mit einer Vogelruf-App draußen hingestellt. Ich habe sehr viele verschiedene Vogelarten vorgeschlagen bekommen.“ Bei weiteren Recherchen sei er schließlich auf ein Youtube-Video gestoßen, welches das Rätsel löste: In der Fichte des Gartens der Familie hatte offenbar eine junge Waldohreule ihr neues Zuhause gefunden.

Waldohreule war zu Gast in Villigst

„Zwei Wochen lang war das Jungtier dann bei uns im Garten. Ab 18 Uhr fingen die Geräusche an. Die Rufe hielten bis morgens an. Tagsüber saß sie in der Fichte und schlief – schaute aber immer mal wieder rüber. Nun hören und sehen wir nichts mehr von der kleinen Eule“, berichtet Torsten Breiding. „Am Anfang konnte man beobachten, wie die Eule von Ast zu Ast hüpft. Irgendwann hat sie dann angefangen zu fliegen.“ Mit der Zeit sei sie mobiler geworden und habe mit dem „Baum-Hopping“ in der Nachbarschaft begonnen.

Nicht nur Torsten Breiding hat sich an dem gefiederten Gast erfreut. Besonders für seinen 4-jährigen Sohn und seine 11-jährige Tochter sei der Garten in dieser Zeit zu einem besonders interessanten Ort geworden. „Die beiden haben viel am Zaun gestanden und die Eule beobachtet – mal Vogelgeräusche nachgemacht, damit die Eule rüber schaut. Wie Kinder das eben so machen. Wenn sie den Kopf dreht, das sieht einfach cool aus.“

Sind Waldohreulen selten?

Eine Waldohreule im Garten vorzufinden war für die 4-köpfige Familie aus Villigst eine Premiere, die zwei Wochen lang für Staunen sorgte. Doch ist das Vorkommen der Eulenart in Schwerte ein Naturwunder oder alltäglich? Dieter Ackermann von der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (AGON) Schwerte klärt im Gespräch mit der Redaktion auf.

„Es ist sehr schön, wenn man Waldohreulen sieht – aber nicht besonders ungewöhnlich. Es kommt in Schwerte und Villigst ein paarmal pro Jahr vor, dass Waldohreulen gesichtet werden. Nicht nur in Fichten, auch in Birken und anderen Baumarten machen sie sich gerne ein Zuhause“, sagt er.

Torsten Breiding und seiner Familie wird die kleine Waldohreule so oder so in Erinnerung bleiben. „Wir wohnen in Villigst in einer Siedlung. Aber trotzdem hat man die Natur so nah, nun auch im Garten. Auf den Feldern laufen regelmäßig Rehe rum, letztens haben wir ein Fuchspärchen gesehen. Wenn dann noch eine Eule im Garten ist, freut man sich.“ Wohin es die Villigster Waldohreule inzwischen verschlagen hat, weiß wohl nur das Tier selbst.

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