Während eines Mitarbeiterfestes in einem Lokal in Schwerte im Sommer 2023 soll ein Arzt einer Krankenschwester an die Brust gefasst und ihr einen Satz ins Ohr geflüstert haben, den wir aufgrund seines beleidigenden Inhaltes an dieser Stelle nicht wiederholen. Es soll sich um eine Anspielung auf einen dunkelhäutigen Patienten gehandelt haben. Daraufhin kam es nun, gut ein Jahr später, zum Prozess wegen sexueller Belästigung.
Im Amtsgericht Schwerte äußerte sich der Verteidiger des 50-jährigen Arztes: „Er ist grundsätzlich der Auffassung, nichts Verbotenes getan zu haben.“ Der Angeklagte soll am selben Abend einer anderen Krankenschwester K.-o.-Tropfen ins Getränk gemischt haben. Ein Verfahren diesbezüglich war mit Blick auf das zweite Verfahren eingestellt worden.
Arzt gekündigt
Aufgrund der im Raum stehenden Vorwürfe hatte die Klinik dem Arzt gekündigt. Demnächst tritt er aber eine neue Stelle in einem anderen Krankenhaus an. Das Gericht stellte das Verfahren wegen sexueller Belästigung, bei dem die Approbation des Mediziners auf dem Spiel stand, letztlich vorläufig ein. Die Akte wird endgültig geschlossen, wenn der Angeklagte jeweils 1.000 Euro an die beiden Krankenschwestern und 2.200 Euro an ein Kinderschutzzentrum zahlt.
Da der Angeklagte der Einstellung zustimmte, blieb den Frauen eine Aussage erspart. Als Begründung für die Einstellung führte das Gericht an, dass der 50-Jährige nicht vorbestraft sei und nicht mehr in der Klinik arbeite.