Von „komplett eingebrochen“ bis „helle Freude“ – die Parteien zum Wahlergebnis in Schwerte

© Bernd Paulitschke

Von „komplett eingebrochen“ bis „helle Freude“ – die Parteien zum Wahlergebnis in Schwerte

rnKommunalwahl 2020

Manche feierten den Wahlerfolg bis in die Nacht, andere Parteien mussten heftig Federn lassen. Einige Stunden nach der Auszählung reflektieren die Politiker das Wahlergebnis vom Sonntag.

Schwerte

, 14.09.2020, 16:06 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wochenlanger Wahlkampf, Ortstermine noch und nöcher, Anspannung und Stress – mit Ende der Kommunalwahl am Sonntag um 18 Uhr kehrt vorerst wieder ein wenig Normalität zurück in den Alltag der Schwerter Parteimitglieder.

SPD: Glücklich über viele Direktmandate

Die SPD ist als stärkste Kraft aus der Wahl hervorgegangen, erstmalig seit 26 Jahren. 14 Sozialdemokraten ziehen mit einem Direktmandat in den Rat ein. Fraktionschefin Angelika Schröder auf Reservelistenplatz 1 rückte quasi in letzter Minute mit Überhangsmandat nach: „Das gesamte SPD-Team ist sehr glücklich über das Ergebnis und die Direktmandate. Wir sind sehr froh, dass wir mit einer Fraktionsmehrheit Schwerte weiter vertreten dürfen, wissen aber auch, welche Verantwortung damit einhergeht.“

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Wahl 2020 in Schwerte: Das sagt die SPD

Grüne: „Es gibt nicht nur zwei große Parteien, sondern drei“

Die Grünen gehen als eigentlicher Sieger aus der Kommunalwahl hervor: Mit einem Endergebnis von fast 23 Prozent konnten sie rund 10 Prozent zulegen und ihre Sitze im Rat sogar verdoppeln. „Wir können jetzt unstrittig feststellen, dass es in Schwerte nicht mehr nur zwei große Parteien und den Rest gibt, sondern drei“, sagte Ratsherr Bruno Heinz-Fischer.

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Wahl 2020 in Schwerte: Das sagen die Grünen

Grünen-Sprecher Maximilian Ziel freute sich: „Wir sehen das Ergebnis als ein Mandat für Klimaschutz, für mehr soziale Teilhabe, für mehr Transparenz. Und darum werden wir uns die nächsten fünf Jahre kümmern.“

CDU: „Da müssen wir gewaltig dran arbeiten“

Die CDU bleibt zwar zweitstärkste Kraft, konnte sich aber weniger durchsetzen – selbst in den Hochburgen südlich der Ruhr gingen an Grüne und SPD.

Noch-Partei Chef Egon Schrezenmaier, der zuvor seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, sagte am Montag zum Wahlergebnis: „Wir hatten uns schon ein bisschen mehr erhofft. Was natürlich weh tut: dass wir komplett in Ergste eingebrochen sind. Insgesamt ist das Schwerter Ergebnis für die CDU nicht erfreulich, da müssen wir gewaltig dran arbeiten.“

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Wahl 2020 in Schwerte: Das sagt die CDU

FDP: „Der engagierte Wahlkampf hat sich gelohnt“

„Helle Freude“, so sagt Parteichefin Renate Goeke, gab es indes bei der FDP, die gemeinsam mit Phillip Köhler die neue Fraktion bilden wird: „Das Erreichen des Fraktionsstatus war unser Minimalziel.

Es hat sich gelohnt, einen solch engagierten Wahlkampf zu führen“, so Goeke. Sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem 20-jährigen Köhler und dem Rat etwas mehr „jugendliche Perspektive“ zu geben.

Linke: Mechthild Kayser sitzt alleine für die Partei im Rat

Während sich die FDP verdoppelt, ist Die Linke auf ein Ratsmitglied geschrumpft. Mechthild Kayser wird alleine weiterkämpfen, sagt sie: „Wir haben unser Ziel nicht erreicht. Es tut mir leid für die Wähler, die hinter uns stehen.“

WfS: Zufrieden und mit viel Motivation in die nächsten fünf Jahre

Die WfS wird wieder mit zwei Kandidaten in den Rat einziehen. Vorsitzender Andreas Czichowski freute sich im Namen der Wählervereinigung: „Wir sind da stark, wo wir Themen dauerhaft und intensiv begleitet haben. Der Persönliche Kontakt ist wichtig, das hat die Wahl nochmal gezeigt. Es ist ein Auftakt für mehr.“

AfD: Nimmt Spitzenkandidat Fiene die Wahl überhaupt an?

Auch die AfD hat in letzter Minute durch ein Überhangsmandat noch einen zweiten Kandidaten in den Rat einbringen können.

Stefan Fiene und Sebastian Rühling sollen planmäßig die Fraktion bilden. „Es war eine Zitterpartie. Wir sind glücklich und schauen jetzt, wie wir uns aufstellen“, so Rühling und ließ durchblicken: Das muss nicht endgültig sein. „Unser Spitzenkandidat war im Wahlkampf sehr passiv. Wir müssen jetzt sprechen, ob er wirklich in den Stadtrat möchte, wie seine Absichten sind.“ Andernfalls würde dann Maximilian Klinger nachrücken.

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