Zu den Mitgründern des Ergster Kindergartens Mauseloch zählte der Christdemokrat Ludger Schüttert, der am 11. Februar im Alter von 88 Jahren gestorben ist. Von 1999 bis 2009 gehörte der Lehrer dem Stadtrat an. Ein bleibendes Denkmal setzte er sich am Ergster Segensweg, für dessen siebte Station am Elsebad er die Idee des Mühlsteins einbrachte. Eingraviert ist dort der Vers „Vater unser im Himmel – unser täglich Brot gib uns heute“.

Hausarzt mit Leib und Seele war Stephan Spanke, der am 8. März im Alter von 76 Jahren gestorben ist. Mehr als 40 Jahre lang war der Sohn eines bekannten Schwerter Mediziners für seine Patienten da, die er auch oft zu Hause aufsuchte. Die Corona-Pandemie holte ihn noch einmal aus dem Ruhestand zurück. Als einer der Leiter war er maßgeblich beteiligt am Aufbau des Impfzentrums Unna und impfte in der Praxis seines Bruders Theodor Spanke noch bis Februar 2022.

Der ranghöchste Spitzenmanager, den die Ruhrstadt je in die Wirtschaftswelt geschickt hat, war Prof. Dr. Dr. Utz-Hellmuth Felcht, der am 18. Mai im Alter von 76 Jahren gestorben ist. Von 2010 bis 2018 fungierte der Sohn eines Kreismedizinaldirektors als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bahn. Nach dem Abitur am Friedrich-Bährens-Gymnasiums hatte er zunächst Chemie studiert. Seine Karriere startete er bei der Hoechst AG, wo er bis zum Vorstand aufstieg.

Aus Ostpreußen stammte Dr. Joachim von Hirsch, der am 19. Juni im Alter von 86 Jahren gestorben ist. Der promovierte Ingenieur leitete viele Jahre die Gießerei Hundhausen am Bahnhof. Ein bleibendes Denkmal setzte er sich mit der Rettung des ältesten Hauses von Ergste, des 1530 gebauten Degenhardtschen Hauses. Liebevoll ließ er das Fachwerkhaus an der Langen Straße 24 wieder zu einem Schmuckstück des Ortsteils restaurieren, um es fortan als Wohnsitz zu nutzen.

Vom Lehrling mit dem Geldkoffer zum Volksbank-Direktor bergauf führte die Berufskarriere von Horst Weber, der am 23. Juni im Alter von 87 Jahren gestorben ist. Von 1974 bis 1999 leitete er die damals noch selbstständige Volksbank Schwerte und war an deren Fusion mit der Volksbank Unna beteiligt, deren dreiköpfigem Vorstand er danach angehörte. Der passionierte Wanderer wurde vom Sauerländischen Gebirgsverein für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Zuständig für rund 1500 Wohnungen der Eisenbahner-Wohnungsgenossenschaft (EWG) war Bruno Pape, der am 28. August im Alter von 88 Jahren gestorben ist. Der in Wuppertal geborene Bauingenieur kam 1966 als Techniker zur EWG, deren Geschäftsführender Vorstand er von 1993 bis 2000 war. In diese Zeit fiel der Bau von zwei Mehrfamilienhäusern an der Kopernikusstraße und acht Einfamilienhäusern an der Behnesstraße, die anschließend verkauft wurden. In eines von ihnen zog er selbst ein – direkt gegenüber der Geschäftsstelle.

Von der Partei Die Linke in die SPD-Fraktion wechselte 2020 Ratsfrau Mechthild Kayser, die am 3. Oktober im Alter von 71 Jahren gestorben ist. Seit 2014 gehörte sie dem Stadtrat an, wo sie für ihr „beeindruckendes Engagement“ gelobt wurde. Besonders am Herzen lagen ihr die Gleichberechtigung, der Mieterverein und der Schwerter Sport, wo sie bis zuletzt als 2. Vorsitzende des Stadtsportverbands fungierte. Außerdem saß sie im Verwaltungsrat des Kultur- und Weiterbildungsbetriebs und im Kuratorium der Sparkassenstiftung.

Der erste Weltmeister aus Schwerte war Eugen Weimann, der am 7. Oktober im Alter von 77 Jahren gestorben ist. Im Jahre 1965 gelang ihm der Triumph mit der deutschen Slalom-Kajakeiner-Mannschaft in Spittal (Kärnten). Bei der Rückkehr mit Polizei-Eskorte empfing ihn eine Menschenmenge schon kurz hinter der Autobahn-Abfahrt. Mit weiteren Erfolgen bei nationalen und internationalen Meisterschaften wurde er zu einem der erfolgreichsten Sportler des Kanu- und Surfvereins Schwerte, der nachfolgende Generationen inspirierte.

Mitgründer des Vereins „Hilfe für Adimali“ war im Jahre 2007 Ernst Hölter, der am 9. Oktober im Alter von 89 Jahren gestorben ist. Sein Engagement für die Menschen in der südindischen Stadt war aber schon wesentlich älter. Ende der 1970er-Jahre hatte er eine indische Ärztin kennengelernt, die nach einer Fachausbildung im Marienkrankenhaus in ihre Heimat zurückkehrte und dort als Ordensschwester das Morning Star Hospital aufbaute. Dieses Projekt unterstützten er und ein von ihm gegründeter Freundeskreis mit Sach- und Geldspenden.

Die „Kunstmeile Altstadt“ schuf Erika Neviandt-Neumann, die am 15. Oktober im Alter von 86 Jahren gestorben ist. Zehn Jahre lang organisierte sie ab 2006 die Veranstaltung, die die Mühlen- und Kötterbachstraße am Muttertag zum Schaufenster für künstlerische und kunsthandwerkliche Arbeiten machte. Die Künstlerin stellte auch die Weichen zur Vernetzung der Schwerter Kunstszene. Ihre Bilder stellte sie letztmals bei der KultTour 2019 öffentlich in ihrem Garten aus, dem ihre ganze Liebe galt.

Um den Erhalt der Frosch- und Krötenbestände verdient gemacht hat sich die Naturschützerin Renate Neuhaus, die am 1. November im Alter von 83 Jahren gestorben ist. Der Liebe wegen war die Berlinerin 1973 nach Schwerte gezogen, wo sie sich bei den Naturfreunden, dann in der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (Agon) engagierte. Jahrzehntelang schloss und öffnete sie zur Laichzeit täglich die Schranke an der Lichtendorfer Straße, damit die Kröten nachts auf ihrem Weg zum Gehrenbachsee nicht unter die Räder kamen. Zweimal wurde sie mit der Stadtmedaille ausgezeichnet.

Ein Gastronomie-Urgestein der Stadt war Frithjof Voll, der am 12. November im Alter von 82 Jahren gestorben ist. Von 1970 bis 2007 führte er das Hotel-Restaurant Gutshof Wellenbad, das er mit gehobener Küche in gediegenem Ambiente weithin bekannt machte. Promis wie Uwe Seeler, Ivan Rebroff und Wolfgang Clement trugen sich ins Gästebuch ein. Seine Lehre hatte Frithjof Voll im feinen Hotel Prinz Luitpold im bayerischen Hindelang absolviert. Nach mehreren beruflichen Stationen in Düsseldorf lotste ihn sein Bruder schließlich nach Geisecke, wo er seinen Platz fand.

Dass sich Spaziergänger in den Wäldern rund um Schwerte nicht verlaufen, dafür sorgte Manfred Neumann, der am 18. November im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Ein Vierteljahrhundert lang kontrollierte und renovierte er als ehrenamtlicher Wegewart des Sauerländischen Gebirgsvereins die Wanderzeichen. Mindestens zweimal im Jahr war er mit Farbtopf und Pinsel auf den 145 Kilometern unterwegs, die er zu betreuen hatte. Bevor er diese Aufgabe niederlegte, lernte der begeisterte Wanderer 2018/2019 noch seine Nachfolger im Amt ein.

Einen Trauerflor trugen alle Schwerter Taxis, nachdem Taxifahrer Achim Welfens am 23. November im Alter von 67 Jahren gestorben war. Mehr als 40 Jahre saß er für seine Kunden hinter dem Steuer – fast durchgehend für den Betrieb Salgert. Viele Kunden riefen dort erst gar nicht die Zentrale an, sondern forderten ihren Lieblingsfahrer direkt auf seinem Handy an. Geschätzt wurden vor allem seine humorvolle Art und seine Verschwiegenheit. Seine Kollegen lud er mindestens einmal im Jahr zum Grillen in seinen Garten ein.

Die Lokalsport-Berichterstattung der Ruhr Nachrichten Schwerte geprägt hat Heinz-Friedrich „Fiddi“ Schütte, der am 24. November im Alter von 77 Jahren gestorben ist. Über 50 Jahre war er als freier Mitarbeiter zu den Sportstätten der Stadt unterwegs. Sein Hauptinteresse galt zwar dem Fußball, wo er auch Mitglied des VfL Schwerte war, aber er berichtete auch vom Feldhandball, von der Volleyball-Bundesliga oder vom Kanuslalom per Telefon von den Olympischen Spielen im München. Auf Fotos konnte er jeden Spieler identifizieren, auch wenn von ihm nur ein winziger Ausschnitt am Bildrand zu erkennen war.

Völlig überraschend starb am 4. Dezember im Alter von nur 64 Jahren der beliebte Hausarzt Dr. Folke Rimbach. Nach einer Tätigkeit im Marienkrankenhaus war er 2001 in die Praxis seines Bruders an der Haselackstraße eingestiegen. Patienten schätzten nicht nur sein diagnostisches Gespür, sondern auch seine besonnene und freundliche Art. Mitte 2023 gab er seinen Kassensitz an eine Nachfolgerin ab, bei der er sich als angestellter Arzt noch zwei Tage pro Woche weiter um seine Patienten kümmerte. Im nächsten Sommer hätte er sich zur Ruhe setzen wollen.

Einsatzbereitschaft für kommunale und soziale Belange der Schwerter zeichneten den langjährigen Stadtdirektor Ernst D. Schmerbeck aus, der am 13. Dezember im Alter von 93 Jahren gestorben ist. Nach einer Lehre bei der Kreisverwaltung Iserlohn wurde er 1971 Direktor des damaligen Amts Westhofen und 1979 Stadtdirektor von Schwerte. Bis 1992 blieb er Chef der Stadtverwaltung. Danach gründete er das Freiwilligenzentrum Die Börse und unterstützte das Hospiz. Auch mehrere Städtepartnerschaften sind der Initiative des Sozialdemokraten zu verdanken, der mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnet wurde.
