Mit ihrem Rettungsboot hat die Löschgruppe Villigst den toten Schäferhund aus der Ruhr geborgen. Er lag auf einer Sandbank hinter der Rohrmeisterei. © Feuerwehr Villigst
Hundeleiche in der Ruhr
Schwerter Tierarzt fordert Obduktion von Tierleiche: „Das ist man dem Hund schuldig“
„Nicht nur eine natürliche Verletzung“ stellte Tierarzt Dr. Stefan Wolf an dem Hund fest, den die Feuerwehr aus der Ruhr geborgen hat. Er drängt auf eine Obduktion.
Yipman könnte noch munter an der Leine spazierengehen. Doch der stattliche Schäferhund wurde nicht einmal drei Jahre alt. Tot wurde er auf einer Sandbank in der Ruhr unterhalb der Rohrmeisterei angeschwemmt, wo die Freiwillige Feuerwehr Villigst seinen Kadaver vor zehn Tagen bergen musste. Der Chip unter seinem Fell verriet seine Identität.
Aber wie genau der junge Rüde zu Tode kam, ist ungeklärt. Licht ins Dunkel bringen könnte nur eine Obduktion. Doch die hat die Staatsanwaltschaft Hagen nach einer Anzeige des Tierschutzvereins-Vorsitzenden, des Tierarztes Dr. Stefan Wolf, bislang noch nicht angeordnet.
Hundebesitzer hatte einen Sachkundenachweis abgelegt
„Das ist nicht nur eine natürliche Verletzung, die der Hund hat“, sagt Dr. Wolf nach einer Untersuchung des toten Tieres. Aber um gerichtsfeste Aussagen mit Hand und Fuß zu bekommen, ist es ihm wichtig, dass ein Pathologe eingeschaltet wird. „Das ist ein lebendes Tier gewesen“, sagt er: „Da muss man als Tierschützer darauf drängen, dass das ordentlich gemacht wird.“ Denn er wolle nicht, dass über den Tod des Schäferhunds herumspekuliert werde.
Dr. Wolf kennt das Tier, das ein großer Schäferhund gewesen sein muss. Rund 45 Kilogramm – so schätzt er – habe der Hund auf die Waage gebracht. Sein Besitzer habe auch einen Sachkundenachweis abgelegt. Zuvor soll Yipman bei der Ex-Freundin des Mannes gelebt haben.
Jetzt wird der tote Körper des Hundes immer noch in der Kühlkammer der Tierarzt-Praxis an der Schützenstraße aufbewahrt. „Es macht aber keinen Sinn, wenn der Hund da wochen- und monatelang liegt“, sagt Dr. Wolf: „Da wird das Untersuchungsergebnis nicht unbedingt besser.“
Deshalb will der Tierschützer bei den Behörden noch einmal auf die Obduktion drängen: „Das ist eine Sache, die man klären muss. Das ist man dem Hund schuldig.“
Er wolle nicht, dass das Verfahren einschlafe. Doch entscheiden müsse das letztendlich die Staatsanwaltschaft. Von der habe er aber immer noch keine Nachricht bekommen. Eine Antwort auf eine entsprechende Anfrage unserer Redaktion steht noch aus.
Warum hat keiner den Hund in der Ruhr treiben sehen?
Es gibt aber noch andere Umstände, die Dr. Wolf ins Grübeln bringen. „Ich frage mich, warum keiner gesehen hat, wie der Hund in der Ruhr getrieben ist“, sagt er: „Wie er aussah, lag er keine zwei Tage im Wasser.“
Weil das Wasser durch die früh winterlichen Außentemperaturen kalt war, hatte es den Tierkörper gut konserviert.
Erst am 18. November war der tote Yipman auf der Sandbank gesichtet und dem Kommunalen Ordnungsdienst gemeldet worden. Der hatte die Feuerwehr benachrichtigt, deren Villigster Löschgruppe mit ihrem Rettungsboot ausrückte und den Kadaver einsammelte.
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