Fantasy-Bestseller in Schwerte auf der Bühne Theater am Fluss taucht in die „Tintenwelt“ ein

Premiere in Schwerte: Theater am Fluss taucht in die „Tintenwelt“ ein
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Das war schon eine aufregende Sache: Haben doch der Buchbinder Mo (gespielt von Frederik Auer) und seine Tochter Meggie (Milla Ullmann) die unfassbare Gabe, mit ihren Stimmen bei lautem Vorlesen die Personen aus Büchern in die Wirklichkeit zu holen und auch reale Personen in Buchgeschichten zu übertragen.

Na klar, tatsächlich handelt es sich um eine spannungsgeladene Fantasy-Geschichte: Es geht hierbei um das zweite Buch „Tintenblut“ der vierteiligen „Tintenwelt“-Bestsellerreihe aus der Feder der erfolgreichen Schriftstellerin Cornelia Funke.

Der renommierte Dramaturg Robert Koall hat das über 700-seitige Jugendbuch „Tintenblut“ in eine rund zweistündige Bühnenversion bearbeitet, das vom Jungen Ensemble des Theater am Fluss (TaF) auf die Bühne gebracht wurde – am Donnerstagabend (27.3.) fand in der TaF-Theaterhalle an der Ruhrstraße die Schwerter Premiere statt.

Meggie (Milla Ullmann) und Farid (Linus Ullmann).
Meggie (Milla Ullmann) und Buchschreiber Fenoglio (Andreas Sparla) suchen einen Ausweg. © H. Schmitt

Doppelbesetzungen

„Im Rahmen einer Workshop-Phase haben wir uns auf das Fantasy-Stück ‚Tintenblut‘ geeinigt und hierzu eine Kreuzbesetzung vorgesehen“, sagte Regisseurin Sabrina Fehring. „Jede und jeder Schauspielende hat mindestens zwei Rollen übernommen, sodass wir bei den einzelnen Vorstellungen wechseln können. Ein schon etwas höherer Aufwand, wir proben seit Ende der letzten Sommerferien“, erklärte Linus Ullmann, der in der Premierenvorstellung den arabischen Jungen Farid spielte.

22 Schauspielerinnen und Schauspieler sind in dem Stück auf der Bühne aktiv. „Eine schon recht große Besetzung“, sagte Fehring: „Davon sind etwa zehn Erwachsene vom TaF-Theater dabei, die das „Junge Ensemble“ ergänzen.“ Zwölf Jahre alt ist in dem Stück das jüngste Schauspielmitglied und Herbert Hermes („Speckfürst“ und Soldat) der älteste Protagonist der Vorstellung: „Altes Eisen“, so seine augenzwinkernd gemeinte Selbsteinschätzung.

Junges Ensemble und Herbert Hermes (Mitte)
Visite beim Speckfürst (Herbert Hermes, sitzend). © H. Schmitt

Zum Nachdenken und mit Humor

Entgegen der Order des Vaters Mo („Es wird niemand herübergelesen“) liest sich Tochter Meggie in „Tintenblut“ gemeinsam mit ihrem Freund Farid aus Neugier und magischer Abenteuerlust von der realen Welt in die aufregende Geschichte der Tintenwelt hinein – das Buch wird zum Leben erweckt und die Zuschauerinnen und Zuschauer werden in die Fantasy-Welt mitgenommen.

Dort treffen sie auf allerlei Gefahren und Unvorhersehbares, auf unterschiedliche Typen, wie etwa den „Speckfürsten“ oder die Spielleute. Mit dabei sind allerdings auch Bösewichte, so der messerschwingende Adlatus Basta (Ronja Becker). Schlag auf Schlag und im rasanten Szenenwechsel geht es in dem Stück insbesondere um Macht und Vorherrschaft, aber auch um die Wichtigkeit, sich gegen das Ungerechte und Bösartigkeiten zu wehren.

In spielerisch überzeugender, humorvoller und zugleich nachdenklich machender Art zeigt das TaF-Team auf, was passieren kann, wenn Macht in falsche Hände gerät oder sogar missbraucht wird – ein durchaus aktuelles Thema.

Verlosungsspiel inklusive

Viel Applaus und Bravorufe heimsten sich die Protagonisten und alle an der Produktion Beteiligten ein. Zudem gab es für die Zuschauerinnen und Zuschauer noch ein Verlosungs-Gewinnspiel zu dem Theaterstück – und Intendantin Sina Weber versprach: „Die Verlosung wird es bei allen „Tintenblut“-Vorstellungen geben“.

Das "Junge Ensemble" des Theaters am Fluss
Viel Applaus und Bravo-Rufe gab es für das Ensemble. © H. Schmitt

Weitere Vorstellungen

Noch stehen fünf Vorführungen aus:

  • 1. April (Dienstag)
  • 3. April (Donnerstag)
  • 5. April (Samstag)
  • 6. April (Sonntag)
  • 8. April (Dienstag)

Die Vorstellung findet jeweils Dienstag, Donnerstag und Samstag um 19 Uhr, am Sonntag um 17 Uhr in der TaF-Theaterhalle in der Ruhrstraße 13 statt. Das Stück ist geeignet für Fantasy-Fans ab zehn Jahren.

Die Karten kosten 12 Euro für Erwachsene sowie 6 Euro für Schüler, Studierende, Gleichgestellte und Schwerbehinderte. Tarife für Schulklassen können unter tickets@theateramfluss.de angefragt werden.