Ganz egal, für welches Unternehmen sie auf der Straße sind: Schwarze Bändchen haben die Schwerter Taxifahrer an die Antennenstäbe auf ihren Fahrzeugdächern geknotet. Wer keinen hat, nutzt ganz einfach den Träger des Taxischilds zur Befestigung. Denn den Trauerflor sollen alle 14 Wagen tragen, die in Schwerte unterwegs sind. Das hat absolut nichts mit einem Gedenktag oder der politischen Weltlage zu tun. Es ist ein Zeichen der Wertschätzung für einen der ihren, der viel zu früh von ihnen gegangen ist: Achim Welfens, der jahrzehntelang seine Fahrgäste sicher ans Ziel brachte, ist am 23. November im Alter von 67 Jahren gestorben. Er war bei Kunden und Kollegen gleichermaßen beliebt.
Alle sieben Unternehmen dabei
Spontan organisierte einer von ihnen eine Aktion, wie man sie zuletzt vor einigen Jahren in der Ruhrstadt gesehen, um die Trauer um eine Fahrerin von Taxi Salgert öffentlich zu bezeugen. Bei den sieben Betrieben in der Ruhrstadt, die in dem Beförderungsgewerbe aktiv sind, stieß die Idee sofort auf offene Ohren. Alle wollten Achim Welfens diese letzte Ehre erweisen.

Traditionell ist das Gemeinschaftsgefühl unter den Fahrern besonders ausgeprägt. Wenn sie beim Warten auf Kundschaft an den Taxiständen stehen, nutzen sie oft die Gelegenheit, ein paar oder auch ein paar mehr Worte miteinander zu wechseln. Sie sind Kollegen, bei denen das Zusammenhalten noch groß geschrieben wird. Und das nicht nur in eigener Sache, wie sich noch vor drei Jahren ganz deutlich zeigte, als eine Bewohnerin aus dem Johannes-Mergenthaler-Haus verschwunden war. Über Funk informiert, unterstützten die Taxifahrer die Polizei bei der großangelegten nächtlichen Suche. Einer von ihnen konnte schließlich den entscheidenden Hinweis gegeben. Er beobachtete, wie sich die Vermisste aus den Ruhrwiesen in Richtung Lohbachstraße bewegte. Wohlbehalten konnte sie schließlich in Schwerte-Ost aufgefunden werden.
Beisetzung am 5. Dezember
In der Trauer um ihren geschätzten Kollegen Achim Welfens sind die Fahrer jetzt erneut ganz sichtbar vereint. 40 Jahre lang saß er neben seinem Hauptjob bei einem anderen Unternehmen als Aushilfe bei Taxi Salgert hinter dem Steuer –meistens an Wochenenden oder nachts. Viele bedauern, ihm nicht das letzte Geleit auf dem Garenfelder Friedhof geben zu können. Bei der Trauerfeier zur Urnenbeisetzung am 5. Dezember (Dienstag) um 11.30 Uhr müssen die Kollegen aber ihrer Arbeit nachgehen. Wer sollte sonst die Schwerter, die kein eigenes Auto zur Verfügung haben, zu Arztbesuchen und Therapien, zum Bahnhof oder zu anderen privaten Zielen kutschieren? Da ist der Trauerflor an den elfenbeinfarbenen Wagen ein gutes Symbol, um die Anteilnahme zumindest weithin sichtbar in aller Öffentlichkeit zu bekunden.
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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 30. November 2023.