Wohin jetzt? Auf einen Schlag gab es kein Restaurant „Wellenbad“ mehr, wo der Verein „Hilfe für Adimali“ jedes Jahr seinen beliebten „Tag der guten Taten“ veranstaltet hatte. Vom überraschenden Rückzug des Gastronomen Lars-P. Weinhold waren die Indien-Unterstützer um Gründer Sebastian Karthikapallil Ende vergangenen Jahres kalt erwischt worden.
Eiligst hielten sie Ausschau nach einer Ersatz-Location für 2024. Doch schließlich lag die Lösung so nahe: Das Fest kann am Vatertag (9.5.) weiterhin am gewohnten Ort gefeiert werden, auch wenn dieser nach dem Verkauf zu einer Schule geworden ist.

Zelte auf dem Parkplatz
„Das sind sehr, sehr nette Menschen“, schwärmt Sebastian Karthikapallil vom Empfang auf dem Montessori Campus Westfalia, wie das frühere „Wellenbad“ jetzt als Unterrichtsort heißt. Bei Kaffee habe er mit den Verantwortlichen um Leiter Alexander Flieger reden können. „Er hat uns nett empfangen.“ Einzige Veränderung sei, dass der „Tag der guten Taten“ vom Innenhof auf den vorderen Parkplatz verlegt werde, wo der Verein Zelte aufbauen könne.
Ab 11 Uhr wartet auf die wieder erwarteten zahlreichen Besucherinnen und Besucher ein reichhaltiges Programm aus indischer Kunst, Kultur und Kulinarik für den guten Zweck. „Das Motto lautet: Zuhause kochen lohnt sich nicht“, sagt Sebastian Karthikapallil.
Beim Live-Cooking lassen sich seine Landsleute gern über die Schulter schauen, wenn sie ihre Spezialitäten aus Reis, Fleisch und Gemüse oder die süßen gebackenen Bananen zubereiten. Darüber hinaus würden auch „interkulturelle Speisen“ angeboten.
Gewürzstand und Trödelmarkt
Wer die Genüsse in der heimischen Küche nachkochen möchte, findet an einem Verkaufsstand die exotischen Gewürze und aromatischen Tee. Weiteren Stöberspaß versprechen die Tische eines Antik- und Trödelmarkts. Auch eine Tombola und ein Tanzprogramm sind geplant.
An einem Infostand können sich die Besucher über die Arbeit des Vereins „Hilfe für Adimali“ informieren, der ursprünglich für die Unterstützung des „Morning Star“-Krankenhauses in der südindischen Stadt gegründet worden ist. Längst sind weitere Projekte wie ein Waisenhaus hinzugekommen, die ebenfalls mit den Veranstaltungs-Erlösen und Spenden aus der Ruhrstadt gefördert werden.
Neues Projekt: Psychiatrie
Das neueste Projekt sei eine Psychiatrie, die wie das Krankenhaus von dem Orden „Schwestern von Nazareth“ aufgebaut werde. 80 Patienten können in dem Haus behandelt werden, das rund 30 Kilometer von Adimali entfernt liegt. Die 16 Teilnehmer der Reisegruppe, die bei der jüngsten Vereinsreise im Februar nach Indien geflogen sind, konnten die Einrichtung schon besuchen.
Neben vielen Schönheiten des Landes wie Tempeln, Stränden und Urwäldern lernten sie sogar den Geburtsort von Sebastian Karthikapallil kennen, wo seine Familie seit Generationen lebt.