Mit der Verschiebung der Ratssitzung und dem teils ersatzlosen Ausfall der im November geplanten Fachausschüsse wurde in dieser Woche (6.-10.11.) das Ausmaß der Cyber-Attacke in Schwerte noch einmal deutlich spürbar.
Am Freitag (10.11.) meldete die Stadt, dass der Cyberangriff nun auch Konsequenzen für den Finanzbereich habe. Haushalt, Buchhaltung und der Zahlungsverkehr seien beeinträchtigt, heißt es auf der neu eingerichteten Notfall-Homepage der Stadt.
„Starke Verzögerungen“
Auszahlungen an externe Firmen müssen manuell überwiesen werden. Mithilfe der örtlichen Sparkasse werde versucht, die Vorgänge schneller abzuwickeln, heißt es. Nichtsdestotrotz dürfte es aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da es sich um 800 bis 1.000 Zahlungen pro Woche handele. „Es ist mit starken Verzögerungen zu rechnen“, berichtet die Stadt Schwerte.
Weniger betroffen sind die Auszahlungen im Sozialbereich zum Monatsende Oktober. In Kooperation mit den Mitarbeitenden der Kreisverwaltung Unna konnten diese noch zeitnah abgewickelt werden.
„Für den Steuertermin in der nächsten Woche (15.11.) wird es keine Abbuchungen der Stadt Schwerte für die Grundbesitzabgaben, Gewerbesteuer oder Elternbeiträge usw. geben.“ Aktuell sei noch nicht absehbar, zu welchem Termin diese Abbuchungen erfolgen werden.
Telefonische Erreichbarkeit gegeben
Über etwaige Neuigkeiten berichtet die Stadt Schwerte auf ihrer Notfall-Homepage www.notfallseite.sit.nrw/schwerte.
Der Bürgerservice der Stadt Schwerte ist telefonisch (Tel. (02304) 10 42 50) aufrechterhalten. Das Standesamt ist ebenfalls unter Tel. (02304) 10 43 62 oder 10 43 40 zu erreichen.
Die Webseite des KuWeWe funktioniert ebenfalls. Der Kursbetrieb der VHS und der Musikschule läuft normal weiter. Vorgänge, wie Bibliotheksausleihen oder Kursanmeldungen, werden manuell vorgenommen. Die telefonische Erreichbarkeit ist nach Angaben des KuWeBe während der Servicezeiten grundsätzlich auch gewährleistet.
Derweil meldet der EDV-Dienstleister Südwestfalen IT (SIT) erste Fortschritte: Ab Montag (13.11.) könne mit einer „schrittweisen Wiederherstellung der Systeme“ gerechnet werden, heißt es. Die SIT sei zuversichtlich, dass die Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Kommunen bald einige öffentliche Dienstleistungen wieder nutzen können, meldet die Pressestelle der Südwestfalen-IT.
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