Fünf wichtige Übungen für den Schulweg in Schwerte So kommt Ihr Kind sicher an

Fünf wichtige Übungen für den Schulweg: So kommt Ihr Kind sicher an
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Bevor die neuen i-Männchen eingeschult werden, sollten sie sich gut im Straßenverkehr zurechtfinden können. Auch in Schwerte müssen Kinder an manchen Straßen besonders gut aufpassen. Die Kreispolizei Unna gibt den Eltern und Erziehungsberechtigten der neuen Erstklässler daher Tipps, wie sie ihren Kindern die Gefahren des Straßenverkehrs erklären und sie so schützen können.

Die Polizei listet gleich acht Punkte auf, weshalb die Straße ein gefährlicher Ort für Kinder sein kann.

  • Kinder können Geschwindigkeiten und Entfernungen von Fahrzeugen nicht sicher einschätzen.
  • Kinder können aufgrund ihrer Körpergröße die Straße häufig nicht überblicken.
  • Kinder haben kein beziehungsweise nur ein unzureichendes Gefahrenbewusstsein.
  • Kinder sind ständig in Bewegung und können nicht unvermittelt stehen bleiben.
  • Kinder haben Schwierigkeiten mit dem Richtungshören.
  • Kinder lassen sich sehr schnell ablenken.
  • Kinder können „links“ und „rechts“ in Stresssituationen nicht sicher unterscheiden.
  • Kinder haben eine egozentrische Denkweise.

Kind nimmt Eltern als Vorbild

Die Polizei stellt klar: Das Kind nehme sich die Eltern im Straßenverkehr zum Vorbild. Es beobachte deren Verhalten als Fußgänger, weshalb sie dem Kind ein gutes Vorbild sein sollten. Darum sollten Eltern beispielsweise vor jeder Überquerung der Straße die Ruhe bewahren und zu beiden Seiten schauen. Natürlich bleibe ein gutes Vorbild auch vor jeder roten Ampel stehen und schnalle sich im Auto an.

Ein frühzeitiges Verkehrstraining mit dem Kind bringe aber erst ab einem Alter von etwa fünf Jahren erste Erfolge, wie Prof. Dr. Maria Limbourg von der Universität Duisburg-Essen sagt. „Bei den drei- bis vierjährigen Kindern zeigt es noch keinen dauerhaften Effekt.“

Eine Mutter geht mit ihrem Kind einen Schulweg entlang.
Eltern sollten mit den Kindern den künftigen Schulweg entlanggehen und trainieren, sich im Straßenverkehr vorsichtig zu verhalten. (Symbolfoto) © picture alliance / dpa

Um mit dem Kind den Umgang im Straßenverkehr zu trainieren, listet die Kreispolizei Unna fünf Übungen auf, die das Bewusstsein um die Gefahren stärken.

1. Auf dem Gehweg

Das Kind sollte zunächst die unterschiedlichen Bereiche einer Straße kennenlernen: die Fahrbahn, den Radweg und den Gehweg. Der Gehweg wird in dieser Übung in zwei Hälften unterteilt: die „sichere“ Seite (die an die Häuser und Gärten angrenzt) und die „unsichere“ Seite (an der Fahrbahn). Die Polizei empfiehlt, mit dem Kind zu üben, auf der „sicheren“ Seite des Gehwegs zu gehen.

2. Halt am Fahrbahnrand

„Vor dem Bordstein: Halt!“ Die Verkehrssicherheitsberater der Polizei arbeiten seit Jahren mit diesem Merksatz. Wenn Kinder am Straßenrand stehenbleiben, sollen sie einmal kräftig mit dem Fuß aufstampfen. Das bringe nämlich gleich drei Vorteile mit sich:

  • Bewegungsstopp: Wenn Kinder aufstampfen wollen, müssen sie zwingend stehenbleiben.
  • Aktive Handlung: Das Aufstampfen ist eine aktive Handlung, die den Merksatz und den Lerninhalt „Vor dem Bordstein bleibt man stehen“ stärker verinnerlicht.
  • Spaß beim Üben: Kinder stampfen gerne auf. Durch den zusätzlichen Spaß bei dieser Übung verknüpfen die Kinder damit positive Emotionen und speichern das Erlernte deutlich langfristiger ab.

3. Allein über die Fahrbahn

Kinder haben, wie schon gesagt, wegen ihrer geringen Körpergröße Schwierigkeiten, die gesamte Straße zu überblicken. Deshalb sollten Eltern zunächst eine Stelle auswählen, an denen keine geparkten Autos oder andere Hindernisse stehen und das Kind die Straße gut im Blick hat. Wenn das Kind nun an der Straße steht, sollte es in beide Richtungen schauen, bis die Straße frei ist.

Wichtig: Die Links-Rechts-Links-Regel sollte hier außen vor gelassen werden. Stattdessen empfiehlt die Polizei, das Kind einfach zu beiden Seiten schauen zu lassen. Denn in einer Stresssituation wie am Straßenrand können Kinder „links“ und „rechts“ leicht verwechseln.

Außerdem sollten Kinder die Straße wirklich nur dann überqueren, wenn sie tatsächlich frei ist und sich kein Auto nähert. Kinder können mit sechs Jahren nämlich noch nicht gut Geschwindigkeiten und Entfernungen einschätzen.

4. Der Fußgängerweg (Zebrastreifen)

Das Kind sollte lernen, dass es den Zebrastreifen erst dann überqueren kann, wenn entweder die Straße frei ist, oder die Fahrzeuge auf beiden Seiten angehalten haben. Das Kind sollte hierbei den Blickkontakt mit den Fahrern suchen, anstatt ihnen Zeichen zu geben (zum Beispiel den Arm ausstrecken). Stattdessen sollte das Kind lernen, dass nicht immer alle Autofahrer am Zebrastreifen für Fußgänger anhalten.

5. An der Ampel

Die fünfte Übung beschäftigt sich mit einem Sicherheitsblick an der Ampel. Bei Grün sollten Eltern mit ihrem Kind üben, zu beiden Seiten zu schauen. Erst dann, wenn von beiden Seiten kein Auto kommt oder alle Autos angehalten haben, kann das Kind losgehen.

Wechselt die Ampel auf Rot und das Kind befindet sich noch auf der Straße, soll es zügig weitergehen.