Nisthilfen geplant

Storchen-Duo lässt sich in den Ruhrwiesen nieder

Sie waren auf Durchreise und blieben hier: Zwei Störche haben die Ruhrwiesen für sich entdeckt. Oft suchen sie unterhalb der Rohrmeisterei nach Nahrung. Vogelschützer planen, ihnen eine Nisthilfe auf dem Wasserwerksgelände zu bauen. Sehen Sie auf unserer interaktiven Karte, wie die Störche nach Schwerte gelangt sein könnten.

von Reinhard Schmitz, Fenja Stein

Schwerte

, 28.07.2015 / Lesedauer: 3 min

Drei Störche suchen in den Ruhrwiesen auf der Hundewiese nach Nahrung

„Fast täglich rufen Leute an“, berichtet Ursula Ackermann von der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (Agon) von vielen Beobachtungen. Sie geht davon aus, dass es sich um Jungstörche handele, die noch nicht geschlechtsreif seien.

Die durchleben – so berichtet Klaus Klinger von der Biologischen Station des Kreises Unna (Bergkamen) eine „Ausprobierphase“, in der sie neue Standorte testen. Auf dem Rückflug vom Winterquartier in südlichen Gefilden, bei dem Flussauen als Orientierungslinien dienen, halten sie Ausschau nach Nistplätzen.

Mäuse statt Frösche

„Die Störche bleiben, wenn sie einen gedeckten Tisch finden“, weiß der langjährige Agon-Vorsitzende Dieter Ackermann. Wenn keine Frösche greifbar seien, würden sie derzeit wohl vor allem Mäuse fangen. Irgendwann – so glaubt Ackermann – würden die Vögel deshalb wohl weiterziehen.

Verbessern könnte sich das Nahrungsangebot durch das Wassergewinnungsgelände an der Ruhr, das nach der Stilllegung des Wasserwerks Ergste wieder der Natur zur Verfügung steht. Das Land NRW hat die Flächen gekauft. „Die Röllingswiese steht unter Wasser“, hat Dieter Ackermann dort beobachtet: „Da quaken die Frösche.“ Denn die Pumpen, die das Gelände jahrzehntelang für die landwirtschaftliche Nutzung künstlich trocken hielten, seien abgeschaltet.

Aufstellung einer Nisthilfe

„Es wäre eine Bereicherung“, würde sich Ackermann über Störche im Ruhrtal freuen. Mit den Wasserwerken Westfalen möchte er deshalb über das Aufstellen einer Nisthilfe sprechen. Eine Stange mit Wagenrad reicht.

In Fröndenberg brütet auf so einer Konstruktion bereits ein Storchenpaar – in diesem Jahr wegen des kalten Maimonats allerdings erfolglos. Auch auf dem Dach des Feuerwehrgerätehauses in Bergkamen-Heil klappern die Tiere mit ihren Schnäbeln. Dort ist eine der vier Nisthilfen in der benachbarten Lippeaue angebracht. „Es ist etwas im Entstehen im Kreis Unna“, freut sich Klinger.

Die Zugrouten

Die europäischen Weißstörche nutzen hauptsächlich zwei Zugrouten. Störche die in Ost-Deutschland und Osteuropa beheimatet sind, fliegen hauptsächlich die sogenannte Ostroute. Sie überqueren dabei Teile Südafrikas, Ägypten, Israel, Syrien, den Bosporus und die ehemalige Sowjetunion. 

Die Störche, die hingegen in Rheinland-Pfalz und Nord-West und Süddeutschland beheimatet sind, nutzen meistens die Westroute. Sie starten in Westafrika, überfliegen Gibraltar, Spanien, Frankreich, Belgien bis sie schließlich in Deutschland ankommen. In beiden Fällen benötigen die Tiere ein bis zwei Monate für den Hin- und Rückflug. Die Störche, die sich in Schwerte niedergelassen haben, haben möglicherweise die Westroute genutzt.

Unsere interaktive Karte zeigt, wie die Tiere nach Schwerte gelangt sein könnten: 

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