Nachdem zwei Störche ihr Nest in Westhofen verloren hatten, war die Aufregung groß. Der Baum, auf dem das Paar angefangen hatte, ein Nest zu bauen, war abgebrochen. Doch jetzt haben die Vögel laut Pressestelle des Kreis Unna einen neuen Ersatzhorst gefunden. „Ob sie dort erfolgreich brüten werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar. In der Natur kommt es immer wieder vor, dass Storchenpaare nicht erfolgreich brüten. Der Hintergrund ist bei Jungstörchen häufig fehlende Erfahrung oder grundsätzlich natürliches Konkurrenzverhalten untereinander“, heißt es weiter.
Ein aufmerksamer Bürger meint, die Störche auf dem Gelände der Stadtwerke gesehen zu haben und glaubt, dass sie dort ihr neues Zuhause gefunden haben. „So wie es aussieht, sind sich allerdings drei Störche noch nicht ganz einig, wer nun Hausherr wird“, schreibt er in einer Mail an die Redaktion.
In der unmittelbaren Umgebung des verlorenen Neststandortes soll es noch zwei bis drei weitere Neststandorte geben. „Diese waren in den vergangenen Jahren nicht alle belegt. Außerdem sind Störche immer in der Lage, sich eigene Nester ohne Nisthilfe zu bauen“, so heißt es vom Kreis Unna.

Eigentümer trifft keine Schuld
Der Horst, in dem schon im vergangenen Jahr Störche genistet hatten, war plötzlich über Nacht verwunden. Ein aufmerksamer Bürger bemerkte das verschwundene Nest und die zwei obdachlosen Störche. Erst sah es so aus, als sei das Nest von dem Besitzer des Gartens außerhalb der erlaubten Zeiten entfernt worden.
Doch die Pressestelle erklärt: „Es handelt sich hierbei um einen natürlichen Bruch des Horstbaumes. Den Eigentümer trifft somit keine Schuld. Er hat sogar angeboten, einen Ersatzhorst an gleicher Stelle zu errichten.“
Das hat uns der Eigentümer, der sich inzwischen auch selbst bei uns gemeldet hat, bestätigt. Markus Höveler (57) und seine Mutter Ilona Sägebarth-Höveler (78) haben die Störche seit letztem Jahr beherbergt. Doch das Problem: „2018 war ein großer Sturm, der hat viele Bäume umgeknickt“, sagt Ilona Sägebarth-Höveler. „Und wir glauben, dass der Baum, den die Störche sich ausgesucht hatten, auch beschädigt war.“
Sofort hätten sie sich mit dem NABU und der biologischen Station in Verbindung gesetzt. „Uns taten die Tiere auch sehr leid, sie haben sich bei uns immer wohlgefühlt“, sagt Markus Höveler. Er habe sogar vorgehabt, einen gesunden Baum im Garten abzusägen, um dort einen Nistplatz anzubieten. „Doch wir hätten das nicht selbst bauen können.“
Jetzt sind die beiden froh, dass die Tiere sich offenbar eine neue Brutstätte gesucht haben. Ihr Angebot gilt aber weiterhin: „Wenn jemand ein Storchenrad auf einem unserer Bäume bauen möchte, stellen wir gern einen Baum zur Verfügung.“
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 29. März 2025.