Da ist schon jede Menge Tradition dabei: In diesem Jahr feiert der Schützenverein Schwerte-Ost sein 100-jähriges Bestehen. Grund genug, dieses Ereignis in den Jubiläums-Schützenfestwochen (1.-15.6.) entsprechend zu würdigen.
So übernahm der Schützenverein Schwerte-Ost am Samstag (8.6.) auch die Ausrichtung und Durchführung des diesjährigen Stadtschützenkönigsschießens auf seinem vereinseigenen Gelände „Am Hohlen Wege 6“ – gemeinsam mit dem amtierenden Stadtschützenkönig.
Und das Stadtschützenkönigsschießen hatte passenderweise ebenfalls einen Jahrestag zu feiern: Seit 40 Jahren gibt es in Schwerte die Stadtschützenmajestäten, angefangen im Jahr 1984 mit dem Königspaar Manfred und Ursula Menke. Stadtkönigspaar bis Samstag waren Dirk und Petra Hanné – Corona-bedingt über einen Zeitraum von fünf Jahren, statt der üblichen zwei Jahre.

Ex-Majestäten dürfen anlegen
„Ermittelt werden die Stadtschützenkönigin oder der Stadtschützenkönig aus den derzeitigen und ehemaligen Majestäten der Schwerter Schützenvereine Bürgerschützenverein Lichtendorf - Geisecke 1838, Bürgerschützenverein Schwerterheide, Bürger-Schützenverein Schwerte von 1436, Schützenverein Holzen 1844, Bürgerschützenverein 1628 Königreich Wandhofen sowie dem Schützenverein Schwerte-Ost 1924“, erklärte Marco Gosewinkel vom ausrichtenden Schützenverein Schwerte-Ost.
Dirk Hanné ergänzte zu den wesentlichen majestätischen Aufgaben: „Die Stadtkönigin oder der Stadtkönig repräsentiert und vertritt die beteiligten Schwerter Schützenvereine, hält den Kontakt mit der Stadt Schwerte, fördert den Zusammenhalt der Schützengemeinschaft und plant das Fest zum nächsten Stadtschützenkönigsschießen.“
Und eine weitere Aufgabe hat Dirk Hanné ebenfalls übernommen: Den großen Holzadler, der zur Ermittlung der neuen Stadtschützenmajestät erforderlich ist, hatte er als erfahrener Schützenvogelbauer selbst hergestellt.
Am Samstagmittag wurde mit einem dreifachen „Horrido“ der Holzvogel nicht nur den Schützenbrüdern und Schützenschwestern sowie den anwesenden Besucherinnen und Besuchern vorgestellt, sondern zudem auf den Namen „Horst I. Adler“ getauft – „mit Schnaps statt Weihwasser“, so eine Stimme aus dem Publikum mit der ergänzenden Bemerkung: „Ein prima Name mit allerdings kurzer Verfallszeit“.
Erste Schüsse auf „Horst I. Adler“
Der Besucher sollte recht behalten: „Horst I. Adler“ wurde fachgerecht in den nach vorne offenen Vogelkasten „eingesperrt“ und schien in rund zehn Metern Höhe das Einrichten der Schießanlage durch Schießmeister Klaus Büscher zu beobachten. Wer beim Stadtkönigsschießen den allerletzten Rest des Holzvogels abschießt, wird neue Stadtschützenkönigin oder neuer Stadtschützenkönig und übernimmt für die kommenden zwei Jahre die Regentschaft – so die Regelung.
Um 14 Uhr ging es mit dem Vogelschießen los: „Zunächst gilt es, die Insignien des Holzadlers mit kleinem Kaliber zu erlegen – das sind die Krone, das Zepter und der Apfel sowie die beiden Flügel des Vogels“, erklärte Marco Gosewinkel und ergänzte: „Wenn nur noch der Rumpf des Holzvogels vorhanden ist, beginnen wir mit dem eigentlichen Königsschießen – und das mit großkalibriger Königsmunition.“
Bürgermeister erster Schütze
15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, alles aktuelle und ehemalige Majestäten aus den Schwerter Schützenvereinen, hatten sich zum „Erlegen“ der Insignien angemeldet. Die Reihenfolge der Schützen wurde ausgelost – den ersten Schuss allerdings hat traditionell Bürgermeister Dimitrios Axourgos abgegeben: „Bei dem absolut schönen Wetter eine tolle Sache“, sagte er und bedankte sich für den Einsatz und das soziale Engagement der Schützenvereine. Rund drei Stunden und 329 Schüsse nahm das Insignien-Schießen in Anspruch.

So konnte der zu dem Zeitpunkt noch amtierende Stadtschützenkönig Dirk Hanné die Krone des Holzadlers ergattern, Richard Berkenkopf den Apfel erobern und Christiaan Wachenfeld gelang es sogar, das Zepter und zudem einen Flügel abzuschießen.
Mehrfach war auch der dreifache Schützengruß „Horrido“ zu hören – vermutlich in Verbindung mit einer Getränkerunde. Mit großkalibriger Königsmunition ging es in das mit Spannung erwartete Königsschießen auf den Korpus des inzwischen stark gerupften Holzvogels „Horst I. Adler“. Der rechte Flügel konnte dem Kleinkaliber widerstehen und erlag erst der stärkeren Königsmunition.
Königin Nadine Berning
Die acht Bewerberinnen und Bewerber um den begehrten Titel der Stadtschützenkönigin oder des Stadtschützenkönigs boten einen spannenden Wettbewerb. Mit dem 446. Schuss, genau um 18.15 Uhr, holte Nadine Berning vom „Bürger-Schützenverein Schwerte von 1436“ die letzten Bestandteile des Holzadlers aus dem Vogelkasten.
Mit diesem Volltreffer wurde Nadine Berning nicht nur die Nachfolgerin von Dirk Hanné, sondern auch die erste Stadtschützenkönigin in der Geschichte des Schwerter Schützenwesens.
100 Jahre Schützenverein Schwerte-Ost 1924
- Am Samstag (15.6.) findet das Jubiläumsschützenfest des Schützenvereins Schwerte-Ost 1924 statt.
- Veranstaltungsort ist das Vereinsgelände „Am Hohlen Wege 6“
- Weitere Informationen unter www.sv-schwerteost.de
- Öffentliche Treffen („Dämmerschoppen“) gibt es jeden Freitag ab 18 Uhr im oder am Schützenheim.
- Das Schützenheim kann auch für etwa private Feiern gemietet werden – Platz ist für bis zu 80 Personen vorhanden. Anfragen unter: 0171/795 41 97.
- Interessierte zur Mitgliedschaft und zum „Mitmachen“ können freitags zum Dämmerschoppen kommen oder Kontakt via E-Mail aufnehmen: post@sv-schwerteost.de