Bereits im Neujahrsinterview im Januar hatte sich Bürgermeister Dimitrios Axourgos guter Dinge gezeigt, dass das Sportzentrum in Wandhofen im Herbst fertig sein könnte. Das Dortmunder Planungsbüro Assmann Beraten + Planen bekräftigte das nun noch einmal im jüngsten Bauausschuss der Stadt Schwerte am Mittwochabend (13.3.).
Zwar habe es witterungsbedingt durch zu viel Regen und Frost Verzögerungen im Herbst und Winter gegeben, trotzdem geht das Büro zum aktuellen Zeitpunkt davon aus, dass die Arbeiten an der neuen modernen Sportstätte im Oktober 2024 abgeschlossen sein werden.
Da die Gesamtfertigstellung und die Abnahme durch einen Sachverständigen maßgeblich seien für die Nutzung der Arena, werden die Vereine auch vorher auf dem neuen Fußballplatz noch keinen Ball schießen.
Rohbau für Vereinsheim fast fertig
Der aus dem TuS Wandhofen und dem VfL Schwerte fusionierte Verein VfL Schwerte 1911 und der Volleyballverein (VV) werden auf dem „Sportplatz Wandhofer Bruch“ künftig zusammenkommen – die Anlage umfasst ein Großspiel- und Kleinspielfeld, eine Beachvolleyballanlage, eine Parkfläche mit Lademöglichkeiten für Elektromobilität, ein modernes Vereinsgebäude und einen Spielplatz.
Stand jetzt ist ein Großteil der Tiefbauarbeiten abgeschlossen. Auch die Flutlichtmasten wurden bereits aufgestellt. Das Kleinspielfeld hätte nach den Regenmassen im Herbst nachverdichtet werden müssen, teilte das Planungsbüro im Ausschuss mit, mittlerweile ist aber bereits die nötige Schotteroberfläche für das Feld am östlichen Rand der Anlage zu sehen. Errichtet wird aktuell der Ballfangzaun am Großspielfeld, auch die Pflasterflächen drumherum nehmen Gestalt an.
Darüber hinaus ist der Rohbau für das Vereinsheim fast fertig. Der Start der Innenausbauten sei für das zweite Quartal geplant.

75.000 Euro über dem Budget
Das sind gute Nachrichten für die Vereine und den Stadtteil, der sich zusätzlich mit der neuen Kita in Wandhofen in diesem Jahr infrastrukturell zum Positiven verändern soll. Was aber wäre ein solches Großprojekt ohne die Sorge vor steigenden Kosten? Genau die trieben die Politik am Mittwochabend um. Denn aller Voraussicht nach werden die angepeilten 8,9 Millionen Euro nicht zu halten sein.
Mit den bereits jetzt vergebenen Aufträgen (inklusive der geplanten Vergaben) liege man aktuell 75.000 Euro drüber – und damit bei 8,975 Millionen Euro, beziehungsweise 0,8 Prozent über dem geplanten Budget.

Vergaberisiken von 3,5 Prozent
„Wird es weitere unvorhersehbare Kosten geben?“, fragte am Mittwoch Jon Lennart Wulff, sachkundiger Bürger für die CDU im Planungsausschuss. Parteikollege und Ratsmitglied Sascha Enders lobte das Projekt und die Arbeit des Planungsbüros, schlug aber in die gleiche Kerbe: „Sie rechnen mit einem Risiko, einzelne Gewerke sind noch nicht vergeben, das sind ja noch mal fast 400.000 Euro, die wir da aufsatteln müssen, das kalkulieren Sie ja“, so Enders.
Tatsächlich rechnet der Projektsteuerer mit einem weiteren Vergaberisiko von 3,5 Prozent. Welche Auswirkungen hätte das womöglich auf die Sportstätte? Müsste man irgendwo abspecken?
Grundsätzlich, heißt es, wolle man das Projekt in einem angemessenen Rahmen übergeben, der Austausch mit den Vereinen sei immer konstruktiv gewesen, an der Qualität der Anlage soll sich dementsprechend nichts ändern. Man schiele vor allem in Richtung Elektroinstallationen, bei denen man bessere Angebote erzielen wolle.

Ursprünglich bei 6,26 Millionen Euro
Auch eine geplante und gesetzlich verpflichtete Photovoltaikanlage sei nicht mehr Projektbestandteil und gehöre zu den Sparmaßnahmen, teilte Baudezernent Christian Vöcks mit. Die Stadtwerke werden die Anlage nun bauen und betreiben.
Ursprünglich sollte die Arena „nur“ 6,26 Millionen Euro kosten, davon musste man abrücken, stockte das Budget auf 8,9 Millionen Euro auf. Stimmen die nun berechneten Vergaberisiken des Dortmunder Planungsbüros, dürfte die Sportstätte in Wandhofen die Neun-Millionen-Euro-Marke aber immerhin nicht knacken.