Eine SPD-Politikerin mit Direktmandat will nun doch nicht im Stadtrat sitzen. © Heiko Mühlbauer
Stadtrat Schwerte
SPD-Kandidatin nimmt Ratsmandat nicht an - Ersatz ist schon gefunden
In der SPD-Fraktion kommt es noch vor der ersten Ratssitzung zu einer Veränderung. Eine direkt gewählte Kandidatin möchte ihr Mandat nicht annehmen. Ihr Nachfolger ist ein Politikneuling.
Der neu gewählte Stadtrat hat sich noch nicht einmal zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengefunden, da zieht das erste Mitglied sich bereits zurück. Wie die SPD-Fraktion mitteilte, wird Jennifer Sandhu ihr Ratsmandat „aus persönlichen Gründen“ nicht annehmen.
Zu den genauen Gründen wollte sich Parteichefin Sigrid Reihs gegenüber unserer Redaktion nicht offiziell äußern. Sandhu selbst ließ eine entsprechende Anfrage am Donnerstag unbeantwortet.
Sandhu erhielt in ihrem Wahlkreis das Direktmandat
Die 37-Jährige, zu deren inhaltlichen Schwerpunkten die Themen Gleichstellung, Bildung und Kultur gehören, hatte bei der Kommunalwahl im September im Wahlkreis 7080 (Schwerte Mitte/Nord) kandidiert und mit 35,6 Prozent der Stimmen souverän das Direktmandat gewonnen.
Jennifer Sandhu, SPD © SPD
Nun müssen sich ihre Wähler allerdings von einem anderen Kandidaten im Rat vertreten lassen, der seinen Wohnsitz nicht in dem Wahlkreis hat.
Stellvertreter übernimmt den Ratssitz
Denn als Ersatz präsentierten die Sozialdemokraten Arnd Joeres. Der 50-Jährige lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Holzen und arbeitet als Lehrer für Latein und Geschichte an der Gesamtschule Kamen.
Die Berufung in den Stadtrat kam für ihn überraschend. „Dennoch habe ich mich natürlich im Vorfeld damit auseinandergesetzt, was es bedeutet, sich als Ersatzkandidat zur Wahl zu stellen.“ In den kommenden Tagen wolle er sich mit Sandhu zusammensetzen und sich mit ihr über die Besonderheiten des Wahlkreises austauschen.
In der Schwerte SPD gehört Joeres noch zu den frischen Gesichtern. 2017 - am Abend der Bundestagswahl - trat er der Partei bei. „Da habe ich mir gedacht: Jetzt reicht es! Es hilft nicht, immer zu jammern, wir müssen endlich was tun.“ Eigentlich hatte er sich für seine kommunalpolitische Tätigkeit vorgenommen, sich langsam alles anzuschauen und später richtig aktiv zu werden. Nun also doch der plötzliche Sprung in den Rat.
Joeres will Digitalisierung der Schulen vorantreiben
An der Gesamtschule Kamen engagiert sich Joeres als Leiter der Sportkletter-AG und Mitglied des Medienteams, in dem er insbesondere die Digitalisierung der Schule vorantreibt.
In diesem Bereich sieht er auch seinen persönlichen Schwerpunkt für die kommende Legislaturperiode, in der er nicht nur im Rat, sondern auch im Schulausschuss vertreten sein wird: „Die Stadt Schwerte hinkt bei der Digitalisierung der Schulen extrem hinterher“, stellt er klar und wirft insbesondere dem früheren Bürgermeister Heinrich Böckelühr schwere Versäumnisse vor. „Ich hatte den Eindruck, dass während seiner Amtszeit vor allem die Gymnasien Priorität hatten. Bildung fängt aber nicht am Gymnasium an, sondern an der Basis, also in Kindergärten und Grundschulen. Das hat etwas mit Chancengerechtigkeit zu tun“, so der Pädagoge.
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