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„Bitterlich enttäuscht“: Sparkassenautomat zu hoch für Rollstuhlfahrer?
Sparkasse
Die Überweisungsterminals der Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle an der Bahnhofstraße sind offenbar so hoch, dass Menschen im Rollstuhl sie nicht gut erreichen können. Ein Schwerter ist empört.
Ein Schwerter Sparkassenkunde hat am Freitagmorgen (25.6.) zugesehen, wie eine Frau im Rollstuhl eine Überweisung am Automaten getätigt hat. Besser: tätigen wollte. Denn ihr Vorhaben gelang ihr nicht, weil das Überweisungsterminal zu hoch war.
„Sie konnte das nicht – weil die Sparkasse neue Terminals bekommen hat, die nur noch im Stehen zu bedienen sind. Diese sind behindertenfeindlich“, empört sich der Mann, der seinen Namen nicht öffentlich nennen möchte.
Als er die Frau auf ihr Problem mit dem Automaten angesprochen habe, habe sie ihm gesagt, dass sie eigentlich gerade wegen der niedrigen Automaten zur Sparkasse gewechselt habe. „Man konnte alles gut erledigen. Das ist jetzt so nicht mehr möglich“, habe sie zu ihm gesagt.
Viele Automaten sind niedrig – diese jedoch nicht
Hat der Mann Recht? Ein Foto vor dem besagten Automaten, das unserer Redaktion zugeschickt wurde, zeigt eine junge Frau mittlerer Größe, bei der sich der Bildschirm ungefähr in Brusthöhe befindet. Bei einem späteren Rundgang durch den Selbstbedienungs-Bereich in der Sparkasse stellen wir selbst fest: Während viele der Automaten tatsächlich sehr niedrig sind, sodass sie auch von Rollstuhlfahrern gut erreicht werden können, sind die Überweisungsautomaten beide verhältnismäßig hoch.
Für Rollstuhlfahrer könnte das ein Hindernis sein. Denn den Bildschirm kann man, im Rollstuhl sitzend, sicher nicht sehr gut erkennen. Gerade bei einer Überweisung, bei der viele kleine Felder direkt auf dem Bildschirm ausgefüllt werden müssen, kann das durchaus schwierig werden.
„Ich wurde bitterlich enttäusch“
Der Schwerter, der mit der Frau im Rollstuhl gesprochen hat, zeigt sich jedenfalls „bitterlich enttäuscht“ von den offenbar zu hohen Überweisungsterminals.
Er sagt: „Mich interessiert, was der Verwaltungsrat dazu sagt. Das sind unsere gewählten Vertreter aus der Politik.“ Und ergänzt: „Mein Motto war immer und wird es auch bleiben: Man sollte das schwächste Glied der Kette am meisten unterstützen.“
Hinweis der Redaktion: Weil die Sparkassen-Geschäftsstelle am frühen Freitagnachmittag (25.6.) bereits geschlossen war, konnten wir dort niemanden mehr für eine Stellungnahme erreichen.
Begegnungen mit interessanten Menschen und ganz nah dran sein an spannenden Geschichten: Das macht für mich Lokaljournalismus aus.
