Gesperrte Sprungblöcke, Absperrungen im Becken: Die von der Coronakrise überschattete Elsebad-Saison ging am Sonntag ohne das übliche Abbadefest zu Ende. © Manuela Schwerte
Freibad-Saison beendet
Spät eröffnet, keine Veranstaltung: Corona reißt Loch in Elsebad-Kasse
Dass das Abbadefest am Sonntag ausfiel, war sinnbildlich für diese Saison im Elsebad. Durch die Auswirkungen der Coronakrise fehlt ein Drittel der Einnahmen. Wie kommt man über die Runden?
Der Parkplatz an der Straße Am Winkelstück war voll. Aber das täuschte. Aus den meisten Autos waren Sportler für den gleichzeitig stattfindenden Nordic-Walking-Tag ausgestiegen. Im Becken des Elsebads blieb dagegen viel Platz frei für die vereinzelten letzten Schwimmer. Überwiegend waren es Stammgäste, die am Sonntag dem noch einmal 23 Grad warmen Wasser „Auf Wiedersehen“ sagen wollten. In aller Stille, denn das übliche Treiben des Abbadefestes fiel ebenso der Coronakrise zum Opfer wie alle anderen Veranstaltungen der beendeten Elsebadsaison.
Alle Veranstaltungen mussten in diesem Jahr ausfallen
Höhepunkte wie der Kinokarren und der Auftritt der Schwerter Operettenbühne wurden vermisst. Das Hundeschwimmen nach Saisonende muss ebenso ausfallen wie das Oktoberfest der Gemeinnützigen Wohnungsbau-Genossenschaft (GWG). „Auch der Nikolausmarkt wird auch nicht stattfinden können“, sagte Geschäftsführerin Annette Wild. Anderthalb Monate fehlten in ihrer Bilanz, weil die Eröffnung wegen des Ausbruchs der Pandemie vom 19. April auf den 31. Mai verschoben werden musste. Dadurch brach ein Drittel der Einnahmen weg. Mit etwas über 40.000 Besuchern hat sich die Zahl der Badbesucher fast halbiert.
Auch an den wenigen heißen Tagen wurde die erlaubte Kapazitätsgrenze von gleichzeitig 1700 auf dem Gelände Anwesenden nie errreicht: „Die Leute waren vorsichtig und blieben lieber zu Hause.“ Höchstens wurden - über den ganzen Tag verteilt - mal knapp 2000 Menschen gezählt.
Als einzigen Stand hatte Ute Tekhaus ihren Büchertisch aufgebaut - im Schutz der umfunktionierten Kuchentheke. © Manuela Schwerte
Mit einer „schwarzen Zahl“ wird die Geschäftsführerin deshalb zwar nicht über das Jahr kommen, aber: „So eine Saison kann man mit einem starken Förderverein im Rücken mal schaffen.“ Außerdem gäbe es ja auch noch den jährlichen Zuschuss der Stadt Schwerte. Alles in allem zeigte sich Annette Wild „letztlich zufrieden, weil die Gäste glücklich waren, dass wir überhaupt aufgemacht haben“. Die meisten hätten dafür die Corona-Einschränkungen - beispielsweise durfte man nur mit bereitliegenden Bändchen ins Becken, einige Duschen blieben geschlossen - freudig akzeptiert.
Im Kiosk wurden die letzten Bestände ausverkauft
Die letzten Bestände des Elsebad-Kiosks gingen am Sonntag zu reduzierten Preisen über die Theke. „Wir haben gut kalkuliert und sind zuversichtlich, dass am Ende alle Vorräte weg sind“, erklärte die ehrenamtliche Verkäuferin Nele Blase. Und falls Süßigkeiten und Getränke übrig blieben, würden sie an die Helfer verteilt.
Neue Saison soll am 18. April 2021 beginnen
Ein kleines Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz, der auch nach dem Ende des Badebetriebs noch längst nicht für alle vorbei ist. Als einzige Veranstaltung 2020 kann in der ersten Herbstferienwoche das Historische Spiel im angrenzenden Spieledorf Argeste unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes stattfinden. Und danach starten die Vorbereitungen für das nächste Jahr. „Wir sind in Vorfreude auf eine hoffentlich Corona-freie Saison 2021“, sagte Annette Wild. Die Eröffnung sei für Sonntag, 18. April, geplant. Neben einer durch die Coronakosten verursachten Erhöhung der Eintrittspreise ist dann noch eine Neuerung geplant. Die Öffnungszeiten werden verändert und täglich durchgehend von 7 bis 19.30 Uhr Badespaß erlauben.
Das Warten auf die neue Saison wollte Ute Tekhaus mit ihrem Büchertisch verkürzen, der als einziger der sonst so zahlreichen Stände am Abbadetag aufgebaut war. Im Schutz der umfunktionierten Kuchentheke konnte am Eingang zum Cafésaal in einem großen Angebot von Schmökern gestöbert werden - von Kinderbüchern bis zu Koch-Ratgebern, von Historienromanen bis zu den Krimis, die der absolute Renner waren. Manche gingen mit dicken Taschen davon. „Es muss bis zum Frühjahr reichen“, berichtete Ute Tekhaus.
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