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„Wir wissen noch gar nichts“: Schwerter Schulen warten auf Schnelltests
Coronavirus
Schwerter Schulen warten sehnsüchtig auf die zugesagten Schnelltests. Die Folgen des Astrazeneca-Impfstopps spürt man in der Ruhrstadt: Viele Lehrer müssen warten.
Am Montag (15.3.) kam wieder eine Nachricht, die alles verändert hat. Der Impfstoff Astrazeneca wird laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Deutschland vorerst nicht weiter verimpft. Das trifft natürlich auch die Kindergärten und Schulen in Schwerte.
Denn gerade mit diesem Impfstoff sollten ja Lehrer und Erzieher geimpft werden, weil nicht klar war, ob Astrazeneca bei Senioren, die ja eigentlich erst an der Reihe wären, wirksam ist.
Nun wurde also die Impf-Kampagne für Lehrer vorerst abgebrochen, ob am Freitag im Rathaus weiter geimpft wird, ist noch unklar. Das bedeutet für die Schwerter Kollegien, dass es innerhalb der Schulen geimpfte und ungeimpfte Lehrer gibt. Die Lenningskamp-Grundschule meldet, dass 17 von 43 Mitarbeitern, die auf der Impfliste standen, bereits geimpft wurden. In der Reichshofschule sind es erst 12 geimpfte Lehrer.
Impfreaktion: Ein Wochenende im Bett
Die Lehrer beider Schulen reagierten unterschiedlich auf die Impfungen. Teilweise gab es aber heftige Impfreaktionen. Martin Krämer, Leiter der Lenningskamp-Grundschule: „Ein paar Kollegen zeigten gar keine Reaktion, mehrere lagen aber auch das ganze Wochenende flach.“
Weil die Impfungen in Grundschulen Priorität hatten, gab es für die Lehrer der weiterführenden Schulen noch gar keine Termine und damit auch noch keine Impfungen.
Unterschiede zwischen den Schulformen gibt es auch bei den von der Politik gewollten Selbsttests an Schulen. Die Grundschulen arbeiten mit Hausärzten der Umgebung zusammen. Die Lehrer werden so mindestens einmal pro Woche, meistens sogar zweimal getestet. Das Testen von Grundschülern ist noch nicht geplant.
Testen steht kurz bevor
Das Testen von Schülern steht aber an den Schwerter Gymnasien und Gesamtschulen kurz bevor. Diese Info bekamen die Schulleitungen am Montag. Mehr aber auch nicht. Weitere Informationen soll es erst am Donnerstag (18.3.) geben.
„Wie werden die Tests angeliefert? Wie viele bekommen wir? Wie groß sind die Packungen? Wir wissen noch gar nichts“, sagt Heiko Klanke, Schulleiter des Friedrich-Bährens-Gymnasiums.
Jürgen Priggemeier, Schuleiter der Gesamschule am Gänsewinkel, rechnet zumindest noch „in dieser Woche“ fest mit der Lieferung der Tests, die vom Land zur Verfügung gestellt werden.
Wie sehen die Arbeitsabläufe aus?
Bis Donnerstag will das Kollegium am FBG Arbeitsabläufe erarbeiten, wie man testen will, wenn es denn losgeht. Dann werden die Eltern informiert.
Nichts Neues können die Schulen über die Lieferung neuer Tablets für den digitalen Unterricht vermelden. „Von der Stadt ist noch nichts gekommen“, berichtet Karin Ittermann von der Reichshofgrundschule und spricht damit die im Rahmen des Digitalpakts versprochenen Tablets an.
Die befragten Schulen melden allerdings, dass die Schüler gut ausgestattet seien. Schüler aus bedürftigen Familien konnten unter Ausnutzung unterschiedlicher, bislang nicht genutzter Fördermittel ausgestattet werden. „Da muss man eben improvisieren“, sagt Martin Krämer.
Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
