„Ich habe mich sofort nackt gefühlt“, erinnert sich Fabian Mainz (33) an den Moment, als er morgens auf dem Weg zur Arbeit merkte, dass er vergessen hatte, seinen Ehering wieder anzustecken. Obwohl sowohl er als auch Ehefrau Sabrina Mainz (34) kaum Schmuck tragen, macht sich sofort ein komisches Gefühl breit, wenn der Ring mal nicht am Finger steckt.
Über gemeinsame Freunde lernten sie sich kennen, sahen sich immer mal wieder auf verschiedenen Feiern. Bis sie sich irgendwann mit anderen Augen sahen, erzählt der 33-Jährige. Rund ein Jahr dauerte es jedoch dann noch, bis Sabrina und Fabian offiziell ein Paar wurden. Genau ein Jahr sind sie jetzt verheiratet.
Mädchenname rutscht noch raus
Mit ihrem neuen Nachnamen konnte sich die 34-Jährige ziemlich schnell anfreunden. Auch bei ihrer Arbeit als Automobilkauffrau hat sie ihn am Telefon zügig draufgehabt. Ihre Arbeitskollegen hingegen hätten damit mehr Schwierigkeiten, erzählt Sabrina. „Ich hätte eine Spendendose aufstellen können. Es hätte sich sehr gelohnt.“
Auch unter Freunden habe es etwas länger gedauert, bis sie alle mit dem neuen Namen identifiziert hätten. „Für mich war schnell klar, dass ich Fabians Namen annehme, von daher hatte ich wenig Probleme damit.“ Nur ihre Eltern trauerten ein bisschen darüber, dass der Name nicht fortgeführt werde.
„Mein Mann, meine Frau“
Wofür beide hingegen etwas länger gebraucht haben, war, einander vor Dritten als „mein Mann“ oder „meine Frau“ zu bezeichnen. Das sei zunächst ungewohnt gewesen. Oft hätten sie Sätze gesagt wie: „Ach, stimmt ja, das ist ja jetzt mein Mann“, erinnert sich Sabrina und lacht.

Hochzeit im engsten Kreis
Mit „nur“ einem Dreivierteljahr Vorbereitungszeit feierten die beiden ihre Hochzeit am 9. Juli 2022 mit rund 50 Gästen. Während andere bei der kurzen Zeit in Panik geraten wären, sind die beiden entspannt geblieben. Alles habe sich ohne große Probleme gefügt, sagen sie: die Location, die Blumen, die Musik und die Fotografen. Am Tag selbst sei der Puls zwar kurz ein bisschen hochgegangen, aber insgesamt seien sie mit purer Entspannung in die Ehe gestartet. Und diese Einstellung möchten sie auch beibehalten.
Bei ihrer Hochzeit begleitet wurden sie von den Schwerter Hochzeitsfotografen Hold on Time Photography. Sowohl beim „First Look“, also dem ersten Aufeinandertreffen im Hochzeits-Outfit, bei der Hochzeit selbst, als auch hinterher an einem Steinbruch seien wunderschöne Fotos entstanden. „Daniel und Jasmin hat man bei der Hochzeit gar nicht gemerkt, es hat sich alles sehr natürlich angefühlt“, berichtet das Ehepaar über seine Erfahrung mit den Fotografen.
„Jetzt wird’s peinlich“
Auf die Frage, vor wie vielen Jahren sie sich kennenlernten, sind sich die beiden zunächst unsicher. „Jetzt wird’s peinlich, andere wissen das doch immer so genau“, sagt Sabrina leise und schmunzelt. „Fünf oder sechs Jahre, ich glaube sechs“, meint Fabian. „Ne!“, erwidert Sabrina sofort. Gemeinsam schaffen sie es dann, sich zu erinnern.
Der 30. Geburtstag von Fabians Schwester bringt die beiden wieder auf Kurs. Dort waren sie schon ein Paar. „Deine Schwester ist dieses Jahr doch 36 geworden, das heißt, wir haben uns vor sieben Jahren kennengelernt und sind seit sechs Jahren zusammen“, erklärt Sabrina. Fabian erwidert mit einem Lächeln: „Du bist so ein Fuchs.“ Den Geburtstag seiner Schwester als Erinnerungsstütze zu nutzen, das wird vielleicht auch künftig helfen können.
Immer mal wieder sticheln sich die beiden auf eine humorvolle Weise. „Wir sagen uns öfter mal gegen den Kopf, was wir denken. Das gehört einfach zu uns.“
Im Strandkorb in den Bergen
Auf den Antrag reagierte Sabrina auch ziemlich geradeaus. Die Liebe zum Wandern verbindet das Paar, gerne reisen sie dafür nach Südtirol. Und genau dort kam der Antrag während eines Urlaubs im September 2021. Nach einem steilen Anstieg und einer Pause auf der Alm passierte es an einem Strandkorb an der Bergspitze vor einer wunderschönen Aussicht aufs Tal.
Dass er den Antrag in diesem Urlaub machen wollte, war für den 33-Jährigen klar. Wann genau, hatte er jedoch nicht geplant. Die erste Wanderung sei perfekt dafür gewesen – der Ring lag jedoch im Auto. Bei der zweiten und dritten Wanderung habe es den richtigen Moment dafür nicht gegeben. Doch an der Bergspitze hat Fabian dann schließlich seine Chance ergriffen. Gerechnet hat die 34-Jährige damit überhaupt nicht, wie sie erzählt. Gemerkt hat man das auch an ihren ersten Worten: „Hä? Bist du bescheuert?“, antwortete Sabrina, glücklicherweise gefolgt von einem „Ja, ich will“.

Rückblickend perfekt
Viel Tamtam braucht das Paar aus Schwerte nicht. Viele Augen drumherum auch nicht. „Mir war wichtig, dass wir beide relaxed sind und dass wir für uns sind“, berichtet Fabian. Auf „Kitsch“ stehen die beiden gar nicht. „Wenn er mit einem Blumenmeer und Kerzen angekommen wäre, hätte ich wahrscheinlich nein gesagt, das sind einfach nicht wir“, sagt die 34-Jährige.
Der Antrag auf dem Berg war für das Paar in jedem Fall das richtige Setting. „Es hat sich dann einfach ergeben und war im Nachhinein, das mag sich vielleicht blöd anhören, perfekt“, sagt Fabian mit einem Lächeln. Dem kann Sabrina nur zustimmen.
Abenteuer-Hochzeitsreise
Nach der Hochzeit ging es wieder nach Südtirol, bevor Monate später eine etwas andere Hochzeitsreise anstand: Ohne Vorerfahrung mieteten sich die beiden ein Dachzelt und verbrachten ihre zweiten Flitterwochen in Norwegen. „Wir haben gesagt, wir springen mal ins kalte Wasser und fahren los.“ Für Sabrina und Fabian war es definitiv nicht der letzte Abenteuer-Urlaub.
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