Riesige Bagger, Absperrzäune, Matschboden: Die Rede ist von der Großbaustelle Marktplatz in Schwerte. Sieben Linden sind vom Baumbestand am Markt noch übrig geblieben. Um diese zu erhalten, rückte kürzlich eine Firma aus dem Oberbergischen Kreis an. Die Firma Greenleaf installierte in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten und -bauern sogenannte Wurzelbrücken.
Zwei Linden waren vor Beginn des Markt-Umbaus mit einem Spezialfahrzeug abgeholt und aufwändig umgepflanzt worden, zwei wurden gefällt. Eine Schwerter Initiative hatte sich für die Bäume am Markt eingesetzt und gegen die Stadt geklagt – das Klageverfahren ist kürzlich offiziell beendet worden (Wir berichteten).

Erhalt der verbliebenen Linden
Die Wurzelbrücken schützen den Wurzelraum der verbliebenen Markt-Linden in Zukunft vor Verdichtung und ermöglichen erst, dass der Platz umgestaltet werden könne, ganz ohne diese Bäume fällen zu müssen, erklärt Christopher Korsch von Greenleaf.
„Eine Wurzelbrücke schlägt, wie der Name schon sagt, eine Brücke über den sensiblen Wurzelraum“, sagt er. „Schraubfundamente werden schonend in den Boden eingedreht und auf ihnen Träger montiert, auf die wiederum Gitter gesetzt werden. Auf diesen Gittern kann nun Pflaster oder Asphalt aufgebracht werden, ohne dass der Untergrund verdichtet werden muss. Außerdem ist so auch für eine bessere Belüftung, Nährstoff- und Wasseraufnahme gesorgt.“
In Höhe Schuhhaus Hanna sind tatsächlich die Steine bereits oberhalb der Gitter gepflastert. Das gibt schon einmal einen Vorgeschmack darauf, wie es künftig am Markt aussehen kann. Im Frühjahr dürften die verbliebenen Linden dann wieder in voller Pracht stehen.

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