Herbert Hemmersbach erinnert sich
Schwerter Krankenhaus-Küchenchef geht in Rente
Fast 50 Jahre arbeitete Herbert Hemmersbach als Koch - jetzt geht er in Rente. Ob bei den Olympischen Spielen 1972 bis hin zum Schwerter Marienkrankenhaus, hat der 64-Jährige viel erlebt. Wir haben ihn in seiner Küche besucht und mit seinem Nachfolger gesprochen.
Mehr als 4,5 Millionen Mittagessen hat er im Marienkrankenhaus seit 1988 gekocht. Zum Jahresende hängt Herbert Hemmersbach seinen Kochkittel an den Haken. Küchenchef zu sein, hat dem fast 64-Jährigen immer eine riesige Freude bereitet: „Aber das muss jetzt sein.“ Er möchte einmal wieder selbst den Tag bestimmen, der seit nahezu 50 Jahren immer um 6 Uhr in einer Küche begann.
Koch bei den Olympischen Spielen 1972
Nach seiner Lehre und Gesellenjahren im Restaurant Römischer Kaiser in Dortmund – damals eine erste Adresse – studierte Hemmersbach die französische Küche. Dann verpflichtete er sich bei der Bundeswehr, was eine besondere Chance bot: Bei den Olympischen Spielen 1972 in München verpflegte er die Sportler aus aller Welt: „Mit unserem Ausweis konnten wir uns frei im Olympischen Dorf bewegen.“
Bis zu dem Attentat der Palästinenser auf die israelische Mannschaft, das alles veränderte.
Danach stand Hemmersbach nur noch für Marienkrankenhäuser am Herd: In Letmathe und der riesigen Klinik in Herne, von wo ihn der damalige Geschäftsführer Franz-Josef Beyer als Wirtschaftsdienstleiter nach Schwerte holte. 450 Essen – von denen 120 Portionen auf der Cafeteria genossen werden – bereitet er seitdem jeden Tag zu. „Wir bekommen guten Zuspruch von Patienten und Gästen“, freut er sich immer wieder über Lob für hohe Qualität.
Nachfolger eingearbeitet
Um die beizubehalten, arbeitet sich als Nachfolger bereits Thomas Saalberg (47) ein. Der Dortmunder kennt sich mit Krankenhausküchen aus – meist mit großen wie in Oberhausen oder Osnabrück. „Es ist eine Chance, hier mit einer kleineren, aber feineren Küche und einem tollen Team Akzente zu setzen“, sagt er. Der Gast solle den Wechsel möglichst gar nicht bemerken.