Feuerwehr und Rettungsdienst an Silvester im Dauereinsatz „Die Kollegen haben kein Auge zugemacht“

Feuerwehr und Rettungsdienst an Silvester im Dauereinsatz
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Nach zwei Jahren mit Corona-Einschränkungen konnte auch in Schwerte zum Jahreswechsel wieder ausgiebig gefeiert – und geböllert – werden. Das gepaart mit einer zwar milden, aber auch windigen bis stürmischen Nacht, sorgte für etliche Einsätze der Schwerter Hauptamtlichen und Freiwilligen Feuerwehr, wie der stellvertretende Amtsleiter der Feuerwehr Olaf Patzke am Neujahrsmorgen (1.1.) mitteilte.

„Die Kollegen haben kein Auge zugemacht“, so Patzke, „weder im Rettungsdienst noch im Brandschutz.“ So war das neue Jahr erst vier Minuten alt, als die Feuerwehr zum ersten Mal in 2023 zu einem gemeldeten Dachstuhlbrand ausrücken musste, der sich im Nachgang glücklicherweise nicht bestätigte. Die Mülltonne knapp 40 Minuten später brannte dann tatsächlich.

Gartenhütte und Auto ausgebrannt

So waren es etliche kleinere Brände, die die Feuerwehr die ganze Nacht auf Trab hielten, aber auch größere Einsätze wie ein Pkw-Brand an der Bergischen Straße und eine brennende Gartenhütte an der Straße Im Wietloh in Ergste. Laut Patzke drohten die Flammen auf das Haus überzugreifen, konnten aber noch rechtzeitig unter Kontrolle gebracht werden. Sowohl Auto als auch Gartenhütte sollen vollständig ausgebrannt sein.

Die Brandursache steht in beiden Fällen zu diesem Zeitpunkt nicht fest, doch die Vermutung liegt nahe, dass die Brände in der Silvesternacht vielleicht nicht ausnahmslos, aber doch in der überwiegenden Zahl auf das Abfeuern von Raketen und Böllern zurückzuführen sind. „Das bleibt nicht aus“, sagte ein Polizeisprecher.

Zweijähriges Kind in Unna verletzt

Auch der Rettungsdienst sei durchgefahren, so Patzke am Sonntagmorgen. Von schwer Verletzten sei ihm aktuell aber nichts bekannt. Auch die Polizei im Kreis Unna vermeldet am Neujahrsmorgen für Schwerte nichts, was besonders hervorstechen würde. In Unna hingegen wurde in der Nacht ein kleines Kind schwer von einem Böller verletzt. Der Feuerwerkskörper landete in der Kapuze des zweijährigen Jungen und explodierte dort. Das Kind musste mit Verbrennungen am Hinterkopf in eine Unfallklinik gebracht werden. Auch Körperverletzungsdelikte soll es im gesamten Kreis gegeben haben.

Bis zu 40 Einsatzkräfte waren laut Patzke in der Nacht maximal im Einsatz. 24 Stunden hatten sie insgesamt Dienst – von 7 Uhr am Silvestermorgen bis 7 Uhr am Neujahrsmorgen. Bis Mitternacht habe es am Samstag (31.12.) keine größeren Vorkommnisse gegeben. „Das war das klassische Tagesgeschäft“, so Patzke.

Insgesamt gab es am Silvestertag zwei Einsätze: einen ins Schleudern geratenen Pkw auf der Autobahn und gegen 21 Uhr einen Kleinbrand an einem Stromkasten in der Bahnhofstraße.

Die größeren Einsätze im Überblick:

0.04 Uhr: gemeldeter Dachstuhlbrand in der Virchowstraße (bestätigte sich nicht)

0.43 Uhr: Mülltonnenbrand

0.59 Uhr: Mülltonnen-Schwelbrand an der Karl-Gerharts-Straße

1.32 Uhr: Brand einer Gartenhütte Im Wietloh

2.10 Uhr: Brand eines Müllcontainers

3.18 Uhr: Pkw-Brand an der Bergischen Straße

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