Der Frühling ist da - und die ersten Storchenpaare haben wieder die Ruhrstadt erreicht. Die Schwerterinnen und Schwerter freuen sich - am Sonntag (9.3.) hatte uns Alexander Flieger vom Montessori Campus am Gutshof Wellenbad das erste Foto geschickt, das ein brütendes Storchenpaar zeigt. Bereits im vergangenen Jahr habe dieses Paar drei Jungtiere aufgezogen, so Flieger.
Wir haben unsere Leserinnen und Leser daraufhin gebeten, uns ebenfalls Fotos von Störchen in Schwerte zu schicken - und inzwischen sind mehrere schöne Bilder bei uns eingegangen.
Teresa Auf dem Kamp hat einen Weißstorch im Flug entdeckt. „Was klappert denn da oben?“, schreibt sie dazu. „Bei herrlichem Frühlingswetter“ sei sie bei einem Spaziergang in Westhofen dem Geklapper gefolgt - und habe dabei den ersten Storch entdeckt. „Ein Erlebnis, das gute Laune macht“, sagt unsere Leserin.
Meike Humpert hat uns ein Foto zugeschickt, das einen Storch bei der Futtersuche in den Ruhrwiesen in Schwerte-Ergste zeigt.

Gerd Kullik hat sich ebenfalls gemeldet - und das Bild eines verliebten Storchenpaares im Nest auf einem mit Efeu umrankten Baumstumpf geschickt. Er schreibt dazu: „Hallo zusammen, das Bild zeigt den Moment, als beide Störche das erste Mal zusammen im Nest sind.“ Aufgenommen hat unser Leser das Foto am 24. Februar um halb acht Uhr morgens. Er schreibt: „Dieses Paar brütet bereits zum vierten Mal auf dem Baumstumpf hier in Geisecke.“

Auch Stefan Wagner hat uns ein Foto zukommen lassen. „An der Röllingwiese in Westhofen am vergangenen Samstag“, schreibt er dazu. Man sieht im Vordergrund die Ruhr mit vielen Wasservögeln; im Hintergrund ist das Storchennest zu sehen, das die Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (AGON) Schwerte dort aufgebaut hat.

Storch im Aufwind
Auch bei den Wasserwerken Westfalen ist die Freude groß: „Unsere Störche sind zurück in Schwerte“, jubelt man bei Facebook. Bisher wurden die Storchenräder in der Röllingwiese (Westhofen) und auf dem Masten des früheren Windrades im Wasserwerk Hengsen bezogen. „Die im letzten Jahr im Wasserwerk Westhofen aufgestellte Nisthilfe wartet noch auf ein nettes Pärchen“, erklärt Pressesprecherin Tanja Vock. „Schwerte ist also wieder Storchenstadt!“ In den bereits bezogenen Nestern werde viel gebaut, und man habe die Vögel schon bei der Paarung beobachten können. Dazu haben die Wasserwerke ein Youtube-Video erstellt.
Die Wasserwerke setzen sich seit langem auch für den Umweltschutz ein. Auf der Homepage wird erklärt: „Seit mehr als 100 Jahren werden hier in Flussnähe großräumige Areale für die Wassergewinnung genutzt, zu denen die Öffentlichkeit keinen Zutritt hat.“ Im Laufe der Jahre habe dies dazu geführt, dass große Bereiche des Ruhrtals als Natur- oder Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen werden konnten. „Diese geschützten Lebensräume stellen Ruhezonen für die Tierwelt dar.“ So zähle der Geisecker Stausee im Wasserwerk Hengsen mit zu den bedeutendsten Wasservogelrastgewässern in Nordrhein-Westfalen.

Laut Naturschutzbund (NABU) NRW sind die Bestandszahlen des Weißstorchs in NRW wieder sehr hoch: 2023 hatten insgesamt 784 Paare gebrütet – und 1.491 Jungvögel großgezogen. Die Rückkehr der Tiere sei „einer der größten landesweiten Artenschutzerfolge der letzten Jahrzehnte“. Zum Vergleich: Im Jahr 1991 gab es in ganz NRW nur noch drei Paare. Der Wappenvogel des NABU stand „einen Flügelschlag vor dem Aussterben“ – vor allem, weil seine Lebensräume der intensiven Landwirtschaft zum Opfer fielen. „Hinzu kamen Verluste durch Überlandleitungen, Gifteinsatz, Bejagung in den Durchzugsländern oder Nahrungsmangel in den Überwinterungsgebieten.“ Die Rückkehr des Storchs sei das Ergebnis intensiver Schutzbemühungen, die sich ganz offensichtlich auch in Schwerte bemerkbar machen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 14. März 2025.