Halber Wasserverbrauch, doppelter Preis Gerd Kusmierz kritisiert System der Stadtwerke Schwerte

Halber Verbrauch, doppelter Preis: Gerd Kusmierz kritisiert Stadtwerke
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Schon 2024 hatte es nach der Erhöhung des Wasserpreises durch die Stadtwerke Schwerte am 3. November 2023 Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern gegeben. Besonders Besitzerinnen und Besitzer von Mehrfamilienhäusern bekamen aufgrund der Erhöhung des Systempreises pro Wohneinheit die Preiserhöhung zu spüren. Ein Verbraucher hatte das neue Preissystem moniert und die Landeskartellbehörde auf den Plan gerufen. Doch die hatte schlussendlich nichts zu beanstanden.

Ein Problem der neuen Abrechnungsweise: Sie hatte unter anderem dazu geführt, dass ein Sparen über den Wasserverbrauch nicht mehr so leicht möglich ist. Sogar eine Halbierung des Verbrauchs kann dafür nicht ausreichen, wie nun Gerd Kusmierz aus Schwerte feststellen musste. Als er seine Wasserabrechnung für das Jahr 2024 in Händen hielt, machte er große Augen. „Obwohl ich nur die Hälfte an Wasser im Vergleich zu 2023 verbraucht habe, muss ich mehr bezahlen.“ Das nennt er „unausgewogen“.

Stadtwerke-Sprecher Heiko Mühlbauer lächelt vor grünem Hintergrund. Der Stadtwerke-Sprecher mit dem dunklen Haar trägt ein weißes Hemd und darüber ein Sakko.
Laut Stadtwerke-Sprecher Heiko Mühlbauer führt die Wasser-Preiserhöhung von November 2023 weiterhin vereinzelt zu Ärger bei den Kunden. © Stadtwerke Schwerte

Systempreis angehoben

Im November 2023 hatten die Stadtwerke geschätzt, dass ein großer Teil der Schwerter Haushalte nach der Abrechnungsumstellung 0,80 bis 3,08 Euro im Monat mehr zahlen muss. Das implizierte schon damals Ausnahmen.

Zu diesem Kreis der Ausnahmen gehört Gerd Kusmierz, da er als Besitzer eines Hauses mit zwei Wohneinheiten eben auch den Systempreis für zwei Wohneinheiten zahlen muss. Und dieser lässt sich nicht einsparen, sondern bleibt ein unveränderlicher Posten der Rechnung, egal wie oft der Wasserhahn zugedreht bleibt.

Dazu nennt Heiko Mühlbauer, Pressesprecher der Stadtwerke, ein Beispiel: „Zu Preisspitzen kommt es vor allem dann, wenn Wohnraum ungenutzt leer steht. Dann muss der Besitzer der Immobilie den Systempreis bezahlen, ohne von dem gesenkten Verbrauchspreis zu profitieren.“

Zwei Wohneinheiten

Ungenutzt leer habe die zweite Wohnung in seinem Hause zwar nicht gestanden, sagt Gerd Kusmierz. Dennoch habe er so wenig Wasser verbraucht, wie noch nie. Wahrscheinlich habe er wegen der Witterung im Garten weitaus weniger wässern müssen als sonst, schätzt er. Bewusst gespart habe er nicht.

Wäre es anders gelaufen, wäre ihm wohl gar nicht aufgefallen, wie sehr sich der veränderte Systempreis bei seinen zwei Wohneinheiten niederschlägt. „Hätte ich mehr verbraucht, dann wäre der Wasserpreis insgesamt niedriger ausgefallen.“

So aber hat Gerd Kusmierz errechnet, dass sich der Wasserpreis für ihn von 3,79 Euro pro Kubikmeter Wasser im Jahr 2023 auf 7,63 Euro pro Kubikmeter im Jahr 2024 erhöht habe. Diese Verdopplung findet er auch angesichts der neuen Abrechnungsweise der Stadtwerke nicht richtig. Alleine ist er damit nicht. Ähnlich geartete Fälle hätten vereinzelt zu Rückfragen im Kundenzentrum geführt, sagt der Stadtwerke-Sprecher.