Waldbrände im Umkreis von Schwerte Feuerwehrchef schätzt die Gefahr für die Ruhrstadt ein

Waldbrände im Umkreis: So gefährlich ist die Trockenheit für Schwerte
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Am Donnerstagnachmittag (3. April) hat ein Waldbrand auf rund 9.000 Quadratmetern Fläche zwischen Schwertes Nachbarstadt Hagen und Breckerfeld einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Auch in Altena und Iserlohn-Letmathe kam es zu Waldbränden.

Wir haben die hiesige Feuerwehr gefragt: Wie steht es derzeit um die Waldbrandgefahr in Schwerte – und was könnte im Sommer noch auf uns zukommen?

„Wir sind genauso gefährdet“

„So ein Brand zwischen Hagen und Breckerfeld wird wohl nicht bis nach Schwerte übertreten“, sagt Schwertes Feuerwehr-Chef Wilhelm Müller auf Anfrage der Redaktion. „Dennoch bleiben wir genauso gefährdet wie alle anderen Städte in der Umgebung.“

Sorgen mache ihm vor allem die anhaltende Trockenheit: „Wir müssen derzeit sehr wachsam sein, was mögliche Waldbrände angeht. Der Boden ist sehr trocken und gleichzeitig liegt überall trockenes Geäst“, erklärt Wilhelm Müller. Der Index für die Waldbrandgefahr des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt aktuell eine mittlere Gefahr für alle Regionen im Umkreis von Schwerte an.

Erwarten die Experten bei einer schon im Frühjahr so hohen Waldbrandgefahr, dass das Risiko mit den höheren Temperaturen im Sommer weiter steigt? Hier gibt der Chef der Schwerter Feuerwehr eine leichte Entwarnung: „Man darf dabei nicht vergessen, dass im Sommer auch Laub auf den Bäumen ist. Dadurch ist der Boden dann wiederum nicht so trocken, wie es aktuell der Fall ist.“ Durch die Trockenheit ohne das Laub auf den Bäumen entstehe ein höheres Risiko, das im Sommer wieder gemildert werde.

Rauch steigt aus einem Wald auf.
Vor einigen Jahren war es beispielsweise im nahegelegenen Dortmund-Syburg zu einem Waldbrand gekommen. (Archivbild) © Dieter Menne

In der aktuellen Situation fordert Wilhelm Müller allerdings auch von der Bevölkerung absolute Wachsamkeit. Einer der Hauptursachen für Waldbrände liege schließlich in der Fahrlässigkeit. Der Feuerwehrchef hat daher auch einige Hinweise für Bürgerinnen und Bürger parat: „Keine offenen Feuer, keine Zigaretten, keine Glasflaschen und kein Grillen in der Umgebung von Wäldern.“

Als Spaziergänger sollte man außerdem zur eigenen Sicherheit stets auf den vorgegebenen Wegen bleiben. Abschließend rät Wilhelm Müller zudem, Fahrzeuge nicht auf Wiesen abzustellen: „Durch den heißen Auspuff kann sich bei trockenem Boden schnell etwas entzünden.“

Nicht in Hagen im Einsatz

Bei dem Großeinsatz in Hagen am Donnerstag seien im Übrigen keine Einsatzkräfte aus Schwerte vor Ort gewesen, so Müller. „Je nach Größe eines Brandes kann die örtliche Feuerwehr Unterstützung von den Nachbarstädten einfordern. In diesem Fall war keine Hilfe aus Schwerte vonnöten.“

Insgesamt 150 Einsatzkräfte aus Hagen, Breckerfeld und Umgebung waren am Donnerstagnachmittag im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Die Ursache des Brandes ist bisher unklar, begünstigt wurde das Feuer allerdings durch Winde und die anhaltende Trockenheit. Am Donnerstagabend galt der Brand schließlich als unter Kontrolle, auch wenn einzelne Glutnester weiter beobachtet wurden (Stand Freitagnachmittag (4.4.)).

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