Er bezeichnet sie als „verdammte dreckige Lügner“ und „verschissene Politclowns“: In den sozialen Medien ist am Montag (3.3.) ein Live-Video aufgetaucht, in dem ein Schwerter mehrere Ratsmitglieder sowie den Bürgermeister über Minuten beleidigt und ihnen zum Teil sogar Gewalt androht.
In dem rund 12 Minuten langen Video ist zu sehen, wie der Schwerter mit seinem Hund an einem Flussufer spazieren geht. Dabei führt er eine Art Selbstgespräch, in dem er seine Wut über Schwerte, diverse Privatpersonen sowie verschiedene Politikerinnen und Politiker ausdrückt.
Worum es genau in seiner „Ansprache“ geht, wird nicht wirklich klar. Relativ zusammenhanglos hangelt sich der Sprecher über Themen wie Corona-Regeln und „Gender-Wahn“; zudem kommen homophobe Ansichten zum Ausdruck. Mehrfach spricht er das Thema des sexuellen Missbrauchs an, ohne jedoch konkret zu werden. Zwischendurch schreit er laut und schlägt sich vor die Stirn, dann spricht er mit sich selbst: „Beruhige dich!“
„Asoziales Drecksloch“
Schwerte sei „ein asoziales Drecksloch“, verkündet der Mann. Neukölln sei „richtig schön“ dagegen. Mehrere Privatpersonen greift er an. Die von ihm direkt angesprochenen Ratsmitglieder, die er mehrfach mit Begriffen wie „Politclowns“, „Lügner“ oder „Lakaien“ in Verbindung bringt, sind die stellvertretende Bürgermeisterin Bianca Dausend (CDU), Ratsmitglieder Uwe Görke-Gott (SPD) und Engin Izgi (SPD) sowie Bürgermeister Dimitrios Axourgos selbst. Sebastian Rühling (Freie Stimmen) bezeichnet er als „Wendehals“.
An Görke-Gott gewandt, ruft er: „Du bist auch so'n Einzelfall. Schwenk noch ein bisschen deine Regenbogen-Fahne. Du hast ja noch ein bisschen Zeit. Und die anderen Affen auch!“
Im Fall von Engin Izgi spricht der Schwerter auch konkrete Drohungen aus. „Letztens im Baumarkt, da hättest du bloß zucken müssen, und ich wär‘ zu dir rübergekommen, das schwör‘ ich.“ Dann sagt er: „Ich mach‘ euch nicht kaputt, das machen andere. Ich werde euch nur eine Ohrfeige verpassen oder euch anspucken - jeden Politclown und die Lakaien.“ Und er betont: „Geht mir alle bloß aus dem Weg!“
Mann wird angezeigt
Engin Izgi hat am Donnerstag auf Anfrage erklärt, dass er den Mann wegen öffentlicher Gewaltandrohung bei der Polizei anzeigen wird. Er hat auch online gepostet, dass er bedroht wurde: „Es kann nicht sein, dass man wegen solchen Typen in Angst leben muss.“