Wer gerade an der Ruhr und in den Ruhrwiesen in Schwerte unterwegs ist, sieht ihn an vielen Stellen und zum Teil dicht an dicht wuchern. Die Rede ist vom Riesenbärenklau. Teils sind die Pflanzen nicht nur mannshoch, sondern überragen locker die meisten Bürgerinnen und Bürger der Ruhrstadt. Bis zu fünf Meter hoch können die Gewächse laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) werden.
Die Pflanzen, die gerade blühen, sind hübsch anzuschauen. Und dabei sollte man es unbedingt belassen. Während die weißen Doldenblüten von Insekten wie Schmetterlingen und Bienen gern besucht werden, können Berührungen für Menschen schwerwiegende Folgen haben. Denn der Saft der invasiven Art ist giftig und kann bei Hautkontakt starke Verbrennungen hervorrufen. Auch viele Tiere sind gefährdet.
Gift Furocumarin
Alle Teile der Pflanzen enthalten laut dem Lanuv das Gift Furocumarin. Gelangt der Saft der Pflanze auf die Haut und kommt dann auch noch Sonneneinstrahlung hinzu, bilden sich nicht unmittelbar, sondern nach ein bis zwei Tagen starke Rötungen, Hautverbrennungen und Blasen. Kleinere Verbrennungen können mit einer kühlenden Salbe behandelt werden. Die Beschwerden können einige Tage bis hin zu Wochen anhalten.
Mitunter können die Verbrennungen so stark sein, dass eine Behandlung im Krankenhaus notwendig wird. Und sogar noch Jahre später kann die Haut an der betroffenen Stelle auf ultraviolette Strahlung reagieren, heißt es aus dem Landesamt. Denn durch das Gift verliert die Haut ihren natürlichen UV-Schutz.
Wer in Kontakt mit der Pflanze geraten ist, sollte die betroffene Hautstelle umgehend gründlich unter fließendem Wasser mit viel Seife abwaschen. Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden. Zudem sollten Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor aufgetragen werden.

Riesenbärenklau entfernen
Um die Bürger zu schützen, bekämpft die Stadt Schwerte laut Stadt-Pressesprecher Ingo Rous den Riesenbärenklau dort, wo er von Menschen erreicht werden kann.
Wer auf seinem Privatgrundstück Riesenbärenklau vorfindet und ihn selbst bekämpfen möchte, sollte sich laut Lanuv mit wasserabweisender Kleidung, Schutzbrille und Handschuhen schützen. Der Kreis Unna empfiehlt säurefeste Handschuhe und Gummi- oder feste Regenkleidung mit Stiefeln.
Laut dem Landesamt ist es am wirksamsten, den Riesenbärenklau noch vor der Blüte auszugraben. Wichtig: Ausgegrabene Pflanzen müssen über den Restmüll entsorgt oder verbrannt werden. Auf dem Kompost könnten Samen keimen. Auch halbreife Fruchtstände gehören nicht auf den Kompost, da sie dort nachreifen können.