
© Jutta Kriesten
Schwerte putzt als Solo-Aktion: Zwei Säcke Müll von einer Straßenecke
Saubere Stadt
Der Stundenlohn war bescheiden. Ganze zehn Cent hat Oberschichtmeisterin beim Saubermachen einer Straßenecke in Schwerte-Nord verdient. Aber die Vorbildfunktion war groß.
Schwerte putzt nicht? Nicht ganz. Zwar musste die große ehrenamtliche Stadtreinigungsaktion im März wegen der Coronakrise vom Oberschicht abgesagt werden. Aber so ganz konnte Oberschichtmeisterin Jutta Kriesten von ihrem Projekt nicht lassen. Also führte sie es einfach als Solo durch und machte Ordnung rund um den Aushangkasten ihres Nachbarschichts 24 an der Ecke Holzener Weg/Kreuzstraße.
Jutta Kriesten griff nicht nur zum Besen, sondern auch zur Heckenschere und riss Unkraut aus. Am Ende waren an dem kleinen Fleckchen zwei Müllsäcke mit Abfall gefüllt. Sogar einen „Stundenlohn“ habe sie sich verdient, sagte die Oberschichtmeisterin augenzwinkernd. Denn sie entdeckte zwischen allem Unrat ein Zehn-Cent-Stück und steckte es ein.
So lief "Schwerte putzt" 2019
Im Corona-Jahr musste die große Aktion ausfallen
Eigentlich sollte die Aktion „Schwerte putz(t) munter“ in diesem Jahr zum 20.
Mal stattfinden. Doch kurz vor dem Termin am 28. März kam Corona. Nachbarn, Schulen, Kindergärten, Vereine und Betriebe, die mit Papierzangen und Sammelsäcken durch die Straßen und über die Plätze der Stadt ziehen wollten, mussten zu Hause bleiben.
2019 waren noch rund 70 freiwillige Helfer dem Aufruf des Oberschichts gefolgt. Als Dankeschön gab es für sie anschließend die traditionelle Erbsensuppe im Bürgersaal des Rathauses. Die gefüllten Müllsäcke wurden später vom städtischen Bauhof abtransportiert.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
