Der Parkplatz an der B236 gegenüber dem Freischütz in Schwerte ist seit vielen Monaten ein Problem. Seit sich Anwohnerinnen und Anwohner der Schwerterheide im April 2024 zum ersten Mal öffentlich über Müll und andere Hinterlassenschaften ärgerten, hat sich die Situation noch nicht geändert. In der Ratssitzung am Mittwoch (19.2.2025) gab es auf Anfrage der CDU-Fraktion nun eine Antwort, die eine Lösung des Problems sein könnte.
Ein Rückblick: Die heutige Parkplatzfläche hatte während des B236-Ausbaus als eine Art Baustellenlager gedient. Nach der Freigabe der Bundesstraße wurde sie – eher unfreiwillig – zum Lkw-Parkplatz. Denn obwohl Schilder an der Zufahrt stehen, die ausdrücklich das Befahren durch „Brummis“ verbieten, fuhren Lkw-Fahrer den einladenden breiten Streifen am Waldrand immer wieder an.

„Ersatz-Rastplatz“
Anwohner Jörg Halver fand es wie viele seiner Nachbarn nicht gut, dass der Parkplatz an dieser Stelle regelmäßig von Lkw-Fahrern als eine Art „Ersatz-Rastplatz“ benutzt wird. Das Problem: Es gab dort weder öffentliche Toiletten noch Mülleimer. So landete der Müll am Waldrand – und Hinterlassenschaften ebenfalls.
Die Lkw-Fahrer verdrängen wollte Halver eigentlich nicht. Sie leisteten wichtige Arbeit, sagte er. Doch das Problem löse sich dadurch nicht. Auch die CDU-Fraktion machte den Parkplatz zum Thema. Sie richtete einen Prüfauftrag an die Verwaltung. Die stellte mehrere Abfallbehälter auf – neben der Ladesäule für E-Fahrzeuge und im Bereich Zufahrt Waldstraße – sowie eine große Tonne mit 240 Litern Fassungsvermögen.

„Nur noch ekelhaft“
Geändert hat sich dadurch offensichtlich nichts. Denn der Müll wird weiterhin am Waldrand entsorgt. In der aktuellen Ratssitzung schilderte CDU-Fraktionssprecher Marco Kordt, dass er nach erneuten Beschwerden den Parkplatz selbst besucht und dort eine „schwierige Situation“ vorgefunden habe.
Menschliche Fäkalien und Taschentücher säumten dort den Waldrand. „Das ist wirklich nur noch ekelhaft – zumal die Verschmutzungen auch tiefer in den Wald hineinreichen.“ Dort würden auch Spaziergänger mit Kindern entlanglaufen.
Ein Besuch am Donnerstag (21.2.) vor Ort bestätigt den Eindruck: Taschentücher, Kot, Urinpfützen und sogar ganze Mülltüten säumen den Waldrand. Die Situation scheint sich seit unserer ersten Berichterstattung noch verschlimmert zu haben. Auch geruchlich ist der Waldrand eine „Herausforderung“. Einige Lkw-Fahrer schlafen in ihren Kabinen. Ein weiterer entleert eine Saftflasche in Richtung Wald aus dem Beifahrerfenster.

Marco Kordt betonte in der Ratssitzung, dass es ihm nicht darum ginge, Stimmung gegen Lkw-Fahrer zu machen. „Für deren oft schwierige Situation haben wir vollstes Verständnis.“ Doch die unappetitliche Situation eskaliere allmählich. Man könne das auch „aus hygienischen Gründen“ nicht mehr verantworten.
Dezernent Niklas Luhmann erklärte, er habe sich die Situation ebenfalls angeschaut. Obwohl die Stadt Kontrollen durchgeführt habe, komme es regelmäßig zu illegal parkenden Lkw. Das seien dann häufig Fahrer, die auf Einlass in die Lager von Rewe oder Amazon warteten. Tatsächlich waren bei unseren Besuchen sowohl im Sommer als auch aktuell gehäuft Lkw der Supermarkt-Kette dort zu sehen – neben Brummis anderer Firmen.

Höhenschranke
Inzwischen stehen Lösungen im Raum, die über reine Kontrollen hinausgehen. Niklas Luhmann hat auch Verständnis für Lkw-Fahrer – und denkt trotzdem offen über eine Zufahrtsbeschränkung nach. Entweder durch eine Höhenschranke oder seitlich Begrenzungen aus Stein. „Verbote haben bisher nicht viel gebracht. Wir wollen dafür sorgen, dass Lkw den Parkplatz nicht mehr ansteuern können.“
Die CDU-Fraktion nimmt ihn beim Wort. „Wir hoffen darauf, dass es sich nicht um Lippenbekenntnisse handelt“, sagt Marco Kordt. „Und wir warten auf eine schnelle und akzeptable Lösung.“
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 24. Februar 2025.