Marktplatz eröffnet nach umstrittenem Umbau Umfrage: So gefällt den Schwertern das Ergebnis

Von Amelie Sczesny
Marktplatz eröffnet - Umfrage: So gefällt den Schwertern das Ergebnis
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Endlich sind die Bauzäune weg, und über den Marktplatz laufen die ersten Passanten. Der Aufzug zur Tiefgarage ist zwar noch im Bau und deswegen umzäunt, aber ansonsten ist der Große Schwerter Marktplatz endlich fertig und wurde bereits am Freitag (30.8) eingeweiht.

Von der Eröffnungsfeier sind die meisten Schwerter begeistert. Bei den Meinungen zu ihrem neuen Marktplatz selbst zeigen sich dementgegen eher unterschiedliche Meinungen.

Wiedereröffnung nach 16 Monaten

Mit der Umpflanzung zweier Linden vor dem City-Center Anfang 2023 begannen die Bauarbeiten am Großen Marktplatz in Schwerte. Viele Bauzäune und einige andere Hindernisse später ist mit der Eröffnung des Großen Marktplatzes der erste große Bauabschnitt in Großteilen beendet.

Ein großes Problem betrifft die sogenannte „Stolperkante“, die den Platz von der Geschäftsreihe von Mea Cucina bis Schuhhaus Hanna abgrenzt. In Richtung St.Viktor wird die Stufe immer höher. Trotz dieser Hindernisse konnte der Marktplatz pünktlich nach etwas mehr als 16 Monaten seine Wiedereröffnung feiern.

Der neue Marktplatz mit St.Viktor im Hintergrund.
Der neue Marktplatz wurde am letzten Augusttag eröffnet. © Amelie Sczesny

Guter erster Eindruck

Viele sind heute zum ersten Mal auf dem neuen Marktplatz unterwegs. So auch die Iserlohnerin Andrea Agner. Sie hat früher in Schwerte gewohnt und kommt nun extra hierhin, um sich den neuen Marktplatz anzuschauen.

Hinter der Umgestaltung, erzählt sie, habe sie vollkommen gestanden. „Vielleicht gibt es so mehr Möglichkeiten, Feste zu machen“, betont sie. Auch mit dem Endergebnis ist sie sehr zufrieden. „Die Natursteinpflaster und auch die Sitzmöglichkeit mit den Bäumen“, sagt sie direkt: „finde ich sehr gut“.

Auch Sandy Wegener aus Dortmund, die den Schwerter-Marktplatz noch von vor dem Umbau kennt, hebt vor allem die „vielen Sitzmöglichkeiten“, die der Platz biete, hervor. Die Dortmunderin hat das Projekt von Anfang an unterstützt. „Einfach, um eine moderne Atmosphäre zu schaffen“, erzählt sie.

Mit dabei ist auch ihr Vater Carsten Wegener, der zum ersten Mal in Schwerte ist. „Der Platz ist schön geräumig und die Pflasterung passt gut“, beschreibt er seinen ersten Eindruck. „Das wird noch besser, wenn die ganzen Gerüste weg sind“, vermutet Sandy Wegener.

Die neuen Sitzgelegenheiten befinden sich vor der Kuhbar.
Die neuen Sitzgelegenheiten werden von vielen Schwertern positiv wahrgenommen. © Amelie Sczesny

Nicht so begeistert

Am Anfang nicht so begeistert war die Schwerterin Irmtraud Schankat. „Aus einem bestimmten Grund“, betont sie: „Ich befürchtete, dass viel mehr Bäume wegkommen“. Doch die Schwerterin hat sich mit für den Erhalt der Bäume eingesetzt und hat ihre Meinung nun geändert. Auch ihr gefällt die Weite des Marktplatzes und die Modernität. „Ich fände es schön, wenn noch einige Rampen ergänzt werden“, sagt Irmtraud Schankat und verweist dabei auf die Barrierefreiheit, die von vielen bereits im Umbauprozess im Hinblick auf die „Stolperkante“ kritisiert wurde.

Irmgard Schankat hat ihre Meinung zum Marktplatz geändert.
Erst war die Schwerterin Irmgard Schankat nicht ganz so begeistert vom Umbau des Marktplatzes. © Amelie Sczesny

Viele kritische Stimmen

Auch jetzt betrachten viele Besucher des Platzes genau diesen Aspekt als kritisch.

„Die Rollstuhlrampe ist zu steil“, betont ein Anwohner. Auch das Pflaster wird im Hinblick auf seine Barrierefreiheit weiter kritisiert. Mit einem Rollator könne man nicht über den Platz gehen, beschwert sich eine Passantin. Auch die vielen sonnigen Stellen ohne Schatten werden kritisch beäugt.

Ein anderer Passant ist der Meinung, man müsse das Geld, das für die Umgestaltung in die Hand genommen wurde, eigentlich an anderer Stelle investieren. „Zum Beispiel in den Straßenausbau“.

Wolfgang Flunkert aus Herne, der den Marktplatz bereits vor der Erneuerung kannte, war auch zunächst skeptisch. „Ich dachte, der alte Marktplatz hätte es auch noch getan“, betont er. „Aber wenn ich ihn jetzt so sehe, finde ich ihn ganz hübsch“.

Die Rollstuhlrampe wird von einigen als sehr steil empfunden.
„Die Rollstuhlrampe ist zu steil“, betont ein Anwohner. © Amelie Sczesny

Zweiter Bauabschnitt

Die Ansichten der Schwerter zu ihrem Marktplatz sind sehr gemischt, aber noch ist er auch noch nicht ganz fertig. Wie er sich im Alltag bewährt, wird sich wohl in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.

Parallel zur Fertigstellung des großen Marktplatzes wird am Kleinen Marktplatz der zweite Bauabschnitt vorangetrieben. Wenn alles planmäßig läuft, wird das gesamte Projekt im Herbst 2025 abgeschlossen sein.