Preissenkungen bei Aldi und Co. Wird der Einkauf in Schwerter Supermärkten wieder günstiger?

Preissenkungen bei Aldi und Co.: Wird der Einkauf wieder günstiger?
Lesezeit

Mit einem sogenannten „Preishammer“ wirbt Aldi Süd. Aktuell zahlen Kunden 33 Prozent weniger für bestimmte Obst- und Gemüsesorten. Auch das Unternehmen Aldi Nord, zu dem die Schwerter Filialen gehören, bietet beispielsweise Äpfel, Mangos oder Porree stark vergünstigt an. Sind diese Angebote ein Zeichen dafür, dass sich die Lebensmittelpreise insgesamt wieder entspannen – und wie kaufen die Schwerter zu Zeiten der Inflation ein?

An diesem Donnerstagmittag regnet es in Strömen. Trotzdem: Der Aldi am Schwerter Bahnhof ist gut besucht. Das könnte an den Angeboten liegen, durch die die Preise für Obst und Gemüse gesunken sind. Dazu zählen beispielsweise Ananas, Äpfel, Grapefruits, Orangen, Mangos, Porree oder Trauben.

Angebot oder Scheinangebot?

„Eine Mango für den Stückpreis von 1,11 Euro, da kann man nichts sagen“, erklärt Dieter Brauckmann. Der Rentner hat direkt drei der Südfrüchte eingekauft. Vergleicht man den Stückpreis mit anderen Einzelhändlern, dann ist Aldi an diesem Donnerstag deutlich billiger. Eine Woche später sieht das Ganze dann schon wieder anders aus, da hat Lidl gleichgezogen, Edeka bietet die Mango sogar für nur 99 Cent das Stück an.

Dass die unterschiedlichen Einzelhändler gleichziehen oder sich unterbieten, sei ein normaler Vorgang, erklärt Frank Waskow, Lebensmittelexperte der Verbraucherzentrale. Hinter dem Preishammer bei Aldi stehe nämlich eine Entwicklung, von der alle deutschen Unternehmen profitierten.

„Unwetter in Italien, Spanien und Marokko zu Beginn des Jahres haben einige Ernten zerstört. Deshalb mussten Obst und Gemüse von weiter her importiert werden. Das war teurer.“ Der sogenannte Preishammer sei also eher eine Reaktion auf die Rückkehr zu den normalen Importkosten, so Waskow.

Dazu komme, dass saisonbedingt wieder die ersten Treibhauswaren zum Beispiel aus Deutschland oder den Niederlanden auf den Markt kämen. Besonders ins Gewicht falle dies bei den Gurken, die zwischenzeitlich zu Stückpreisen von über drei Euro verkauft wurden. Hier erwartet Frank Waskow eine deutliche Entspannung in der nächsten Zeit.

Saisonal oft günstiger

Monika Kalle ist regelmäßige Aldi-Kundin. Nachdem sie die aktuellen Angebote gesehen hat, hat sie sich mit reichlich Porree eingedeckt. Teuer gewesen sei der Einkauf trotzdem noch. Sie versucht allerdings, sich nach aktuellen Angeboten zu richten, um etwas günstiger zu kaufen. „Man muss sich immer wieder neu einstellen“, sagt sie.

Obst und Gemüse im Supermarkt
Preissenkungen bei Obst und Gemüse hängen oft mit den Herkunftsländern und den saisonalen Bedingungen zusammen. © picture alliance / Rolf Vennenbernd/dpa

Auch Frank Waskow empfiehlt den Verbrauchern zu schauen, welche Lebensmittel saisonbedingt günstiger sind. Im Winter seien dies beispielsweise bestimmte Kohlsorten. Ab dem Frühling zum Beispiel Tomaten. Auch hätten Qualitätsprüfungen ergeben, dass Noname-Produkte problemlos mit Markenprodukten mithalten könnten.

Den Verbrauchern gegenüber sei das, was im Einzelhandel passiere, trotzdem nicht fair. Das hätten die rapide sinkenden Preise bei der Butter gezeigt. Hier sei man Ende 2022 mit Preisen von über drei Euro pro 250 Gramm-Paket Butter auf einem in der Bundesrepublik Deutschland nie da gewesenen Höchstniveau gewesen. Dass die Butter kurz darauf für ungefähr die Hälfte dieses Preises verkauft wurde, spreche dafür, dass es hier doch eine recht hohe Gewinnspanne gegeben habe – von der entweder Hersteller oder Einzelhändler profitiert hätten.

Kartellamt und Fleischprodukte

„So etwas nachzuprüfen, ist leider nicht möglich“, erklärt der Lebensmittelexperte. „Das Bundeskartellamt hat da leider keine Instrumentarien.“ Die Rechtslage gebe es nicht her, die Höhe der Gewinne im Einzelnen zu überprüfen. Bekannt sei allerdings, dass bestimmte Einzelhändler Produkte aus ihrem Sortiment genommen hätten, weil die geforderten Einkaufspreise nicht verhältnismäßig waren.

Bei den Schwerter Verbrauchern kommen die Angebote bei Aldi währenddessen gut an. Ein weiterer Kunde hat ein Kilo Äpfel für 3.49 Euro gekauft. „Komplett entspannt haben sich die Preise noch nicht“, meint Frank Waskow von der Verbraucherzentrale. Gerade Fleischprodukte seien wegen der hohen Energiekosten der Tierhaltung immer noch sehr teuer.

Ostermarkt bei Bauer Emde: Regionale Köstlichkeiten und eine Hauptattraktion passend zum Fest

Tierfutterhandel eröffnet im Frischemarkt: Im März folgt ein Service, auf den Villigst wartet

Insekten in Lebensmitteln: In diesen Schwerter Supermärkten sind sie im Regal zu finden