Knallgeräusche sorgen in Schwerte seit einer Weile für Verunsicherung unter den Bürgerinnen und Bürgern. Im sozialen Netzwerk Facebook wird darüber diskutiert; einige Nutzerinnen und Nutzer fragen sich, ob die Knallgeräusche etwas mit Jägern zu tun haben könnten. Und auch die Kreispolizeibehörde Unna hatte auf Nachfrage der Redaktion hin zu bedenken gegeben, dass Knallgeräusche durchaus auf Jagdaktivitäten hinweisen könnten.
Für die Innenstadt ist dies sicherlich auszuschließen, dort sind es sehr wahrscheinlich Jugendliche, die mit Böllern für Unruhe sorgen. Doch wer in der Nähe von Wald und Flur wohnt, der könnte aktuell tatsächlich Schüsse vernehmen. „Wir befinden uns gerade jagdlich im Vollbetrieb“, erklärt Uwe Lüders, Leiter des Hegerings Schwerte. Derzeit habe fast jede Wildart Jagdzeit. Deshalb sei es sehr wohl möglich, dass manche Knallgeräusche einen jagdlichen Hintergrund haben.
Auf die Uhrzeit kommt es an
Einen Jagdschuss von einem Böller zu unterscheiden, das sei zwar schwierig, dennoch gebe es ein paar Indizien, die für eine Jagd und gegen Böllerwürfe oder illegales Abfeuern von Schusswaffen sprechen. „Wenn ab 20 Uhr eine Kanonade fällt, dann ist das sicherlich keine Jagd“, sagt der Fachmann. Doch wenn gegen 17.30 oder 18 Uhr solch eine Kanonade hörbar sei, dann könne das von einer Entenjagd herrühren. „Das kann dann eine Schussfolge von drei bis sechs Schüssen sein.“
Auch einzelne Knallgeräusche am späteren Abend könnten jagdlichen Ursprungs sein. Eventuell gebe es auch noch einmal einen Nachschuss mit etwas Zeitversatz.
Eine Kanonade in stocktiefer Finsternis, also längere Zeit nach der Dämmerung, würde hingegen nicht auf eine legale Jagd hindeuten. Illegales Schießen sei aber im Bereich des Möglichen. Im Stadtgebiet gebe es einige von Kugeln perforierte Schilder, auf die etwa mit Kleinkaliberwaffen geschossen worden sei. „Solche illegalen Schießübungen sind auch denkbar, wenn es nachts mehrfach knallt“, sagt Uwe Lüders.
Hinweis der Redaktion: Dieser Text ist erstmals am 4. November 2024 erschienen. Wir veröffentlichen ihn an dieser Stelle erneut.