Es war helllichter Nachmittag an einer belebten Hauptstraße, als zwei Kinder im Grundschulalter die wohl schlimmsten Momente ihres jungen Lebens durchstehen mussten. Voller Entsetzen müssen sie in zwei Pistolenläufe gestarrt haben, die sich ihnen entgegenreckten. Kaum zu fassen: Die Täter, die die Waffen drohend in den Händen hielten, waren nach Polizeiangaben kaum älter als ihre Opfer.
Ein Autofahrer schritt ein
Bei den Tätern handelt es sich nach Auskunft von Polizei-Pressesprecher Christian Stein (Unna) um zwei Jugendliche, deren Namen bislang noch unbekannt sind. Der Überfall ereignete sich am Dienstag (12.9.) gegen 18 Uhr an dem Kreisverkehr an der Einmündung Schützenstraße/Lohbachstraße. Dort seien die Jugendlichen auf einen Neunjährigen und einen Siebenjährigen losgegangen. Sie benutzten zwar „nur“ Softair-Pistolen. Doch die sind häufig für Laien optisch nur schwer von scharfen Waffen zu unterscheiden.

Glück im Unglück für die Kinder war, dass ein vorbeikommender Autofahrer auf die Situation aufmerksam wurde und umgehend reagierte. Er stoppte seinen schwarzen Peugeot und schritt ein, um den Bedrohten zu helfen. Die Polizei sucht diesen mutigen Zeugen jetzt ganz dringend und bittet ihn, sich auf der Wache Schwerte an der Hagener Straße unter Tel. (02304) 921-3320 zu melden. Er soll etwa Mitte 30 Jahre alt sein und rote Haare sowie einen roten Bart haben.
Weitere Zeugen gesucht.
„Weitere Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, können sich ebenfalls mit Hinweisen an die Polizeiwache Schwerte wenden“, hofft Polizeisprecher Christian Stein auf noch mehr Erkenntnisse. Wie die überfallenen Kinder berichtet hätten, hätten einige Autofahrer das Geschehen mitbekommen.
Täter 13 oder 14 Jahre alt
Die Jugendlichen mit den Pistolen werden von der Polizei wie folgt beschrieben: Sie sollen männlich und etwa 13 oder 14 Jahre alt sein. Beide trugen schwarze T-Shirts und kurze schwarze Hosen. Einer der Zwei hatte schwarze Haare, der andere sei blond gewesen.
Wenn Kinder Opfer werden
Dass Täter und Opfer bei Überfällen fast noch Kinder sind, ist für die Polizei längst kein trauriger Einzelfall mehr. Erst im Juni war ein zwölfjähriger Schwerter in der Nähe des Hintereingangs des Dortmunder Hauptbahnhofs von einem Jugendlichen mit einem Messer bedroht worden, der es auf das Handy abgesehen hatte. Als diese Einschüchterung allein zunächst nicht fruchtete, drohte er zusätzlich noch damit, fünf Komplizen herbeirufen zu wollen.
Handy zurückgegeben
Bei einer Nahbereichsfahndung stießen Einsatzkräfte der Bundespolizei damals auf einen 15-jährigen aus Grevenbroich, der noch eiligst versuchte, sein Messer unter einer Warnbake zu verstecken. In seinen Taschen entdeckte man bei einer Durchsuchung auch das geraubte Handy und gab es dem Schwerter zurück.
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