Hochwasser-Warnung für Schwerte Pegel steigt wieder - Anwohner sollen Parkplätze räumen

Hochwasser-Warnung: Pegel steigt wieder - Anwohner sollen Parkplätze räumen
Lesezeit

Die Regenfälle der vergangenen Tage haben den Pegel der Ruhr rasant ansteigen lassen. Er liegt mittlerweile (Stand Donnerstagnachmittag, 4.1.) wieder im Bereich der zweiten Warnstufe (4,10 Meter).

Stadt, Feuerwehr, Stadtwerke und die Stadtentwässerung nehmen den aktuellen Wasserstand zum Anlass, Anwohnerinnen und Anwohner der Schwerter Altstadt vorsorglich darum zu bitten, ihre Fahrzeuge aus den Parkzonen zu fahren und auch den Parkplatz „Im Reiche des Wassers“ zu räumen. Das gilt auch für den Platz vor der Budohalle.

Parkmöglichkeiten gibt es am Schützenhof, in der Wittekindstraße oder am Stadtbad. Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Zusammenhang auf dem Mühlenstrang, dessen Wasser die Mühlenstraße und den Südwall überschwemmen könnte. Um 10 Uhr morgens meldete die Stadtentwässerung am Donnerstag noch 45 Zentimeter Platz bis zur kritischen Grenze. Mittlerweile ist das Wasser auch hier gestiegen.

Die Stadt Schwerte bittet darum, den Parkplatz Im Reiche des Wassers zu räumen.
„Im Reiche des Wassers“ sollte man aktuell besser nicht parken. © Martina Niehaus

Wege gesperrt

Vor Ort erkennt man am Nachmittag, dass der Mühlenstrang im Parkplatzbereich tatsächlich wieder ordentlich „zugelegt“ hat. Mehrere Fuß- und Radwege sind außerdem durch die zuständigen Stellen vorsorglich mit Warnbaken abgesperrt worden.

Sollte das Wasser tatsächlich über die Ufer treten, sind solche Wege besonders gefährlich. Denn oft kann man nur schlecht einschätzen, wo sich noch der Weg befindet – und wo bereits die Uferböschung abfällt. Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer sollten sich also unbedingt an die Absperrungen halten. Stadt, Stadtwerke und Feuerwehr warnen besonders davor, die Fließgeschwindigkeit der Gewässer zu unterschätzen.

Nach starken Regenfällen droht der Mühlenstrang in Schwerte über die Ufer zu treten.
Am Mühlenstrang ist der Pegel wieder gestiegen. © Martina Niehaus

Der neue Deich entlang der Ruhr bei Westhofen hat unterdessen seine ersten Belastungsproben erfolgreich überstanden. Wie Pressesprecherin Tanja Vock von der Wasserwerke Westfalen GmbH auf Anfrage mitteilte, fließen momentan zwischen 250 und 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch das Wehr. „Das ist das Sechsfache der üblichen Menge. Sonst liegt der Durchschnitt bei 42 Kubikmetern“, erläutert Tanja Vock. Daran erkenne man, welchem Druck die Einrichtungen ausgesetzt seien.

Das Wehr in Westhofen hat mit Hochwasser zu kämpfen.
Das Wehr in Westhofen hat momentan viel auszuhalten. © Wasserwerke Westfalen

Deichsanierung in Westhofen 2023

Die Deichsanierung, die nach Schäden am Damm nötig geworden war, hatte Anfang August 2023 begonnen und war im November fertiggestellt worden – gerade rechtzeitig. „Wir haben den Bereich genau zur richtigen Zeit instandgesetzt“, sagt die Pressesprecherin.

Auf einer Länge von 1,7 Kilometern waren 12.000 Quadratmeter Geröllmatratzen mit 5.000 Tonnen Gestein verfüllt und befestigt worden. So kann es nicht mehr passieren, dass bei Hochwasser ganze Deichstücke abgetragen und weggeschwemmt werden. Wir hatten die Baustelle gemeinsam mit Wasserwerke-Chef Bernd Heinz im September besichtigt.

Inzwischen sind die Arbeiten fast abgeschlossen – nur im Umfeld müssen noch einige Restarbeiten erledigt werden. Diese werden voraussichtlich im Februar erfolgen.

So sieht der frisch sanierte Ruhrdeich bei Westhofen mit seinen Geröllmatratzen aus.
Der frisch sanierte Ruhrdeich bei Westhofen hat seine erste Belastungsprobe bestanden. © Wasserwerke Westfalen

„Halbzeit“ am Deich: Tausende Tonnen Geröll sichern bald das Ruhrufer

Hochwasser überschwemmt Kleingartenanlage Amsel: Drohnen-Video zeigt spektakuläre Aufnahmen

Traum vom Kleingarten versinkt im Hochwasser: „Amsel“-Chef bleibt trotz Wassermassen gelassen