Schwerter Schulleiterin zu Abi-Panne Umplanung der Lerntaktik vergrößerte die Aufregung

Schulleiterin zu Abi-Panne: Umplanung der Lerntaktik vergrößerte Aufregung
Lesezeit

Eine Download-Panne im Schulministerium hat sich auch auf die Schwerter Abi-Prüfungen ausgewirkt: Auch in der Ruhrstadt mussten viele Abi-Klausuren von Mittwoch (19.4.) auf Freitag (21.4.) verschoben werden. Nachdem wir bereits mit den Schulleitungen der Gymnasien über die Situation vor Ort gesprochen haben, hat uns Schulleiterin Eva Graß-Marx am Freitagnachmittag von der Situation an der Gesamtschule Gänsewinkel erzählt. Nur wenige Stunden nach den Abi-Klausuren sind die 42 betroffenen Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte vor allem eines: Erleichtert.

Kurz vor den Prüfungen am Freitagmorgen war Eva Graß-Marx noch einmal in den Flur gegangen, in dem die Prüflinge auf den Start ihrer Abi-Klausuren im Physik-Grundkurs sowie im Bio-Grundkurs und Bio-Leistungskurs warteten. „Ich habe allen viel Glück und ganz viel Erfolg gewünscht.“ Über die Verschiebung der Klausur habe niemand etwas zu ihr gesagt. „Sie alle haben, um ehrlich zu sein, überhaupt nicht viel gesprochen. Sie sind in diesem Moment natürlich voll in ihrem Prüfungsablauf und entsprechend aufgeregt.“

 „Heute Abitur" steht auf einer Tafel im Klassenzimmer. Am Freitag (21.4.) sind die Abi-Klausuren geschrieben worden, die eigentlich zwei Tage zuvor auf dem Plan gestanden hatten.
Am Freitag (21.4.) sind die Abi-Klausuren geschrieben worden, die eigentlich zwei Tage zuvor auf dem Plan gestanden hatten. © picture alliance/dpa

„Unschön und bedauerlich“

Gerade wegen der üblichen Aufregung unter den Abiturientinnen und Abiturienten war die Schulleiterin besorgt: „Es ist natürlich unschön und bedauerlich, was passiert ist. Man hat ja eine Lern-Taktik, einen Plan. Auch wenn man sich schon lange zuvor vorbereitet hat.“ Wenn dann der gesamte Fahrplan im Kopf umsortiert werden müsse, trage das zur größeren Aufregung bei.

Eine Situation, in der Abi-Klausuren wegen technischer Probleme komplett ausgefallen seien, das habe die Schulleiterin in ihrer 28-jährigen Schullaufbahn noch nicht erlebt. „Damit hätte ich auch niemals gerechnet.“ Umso mehr freut sie sich über die Rückmeldung der Lehrkräfte nach den ersten drei Klausuren. „Die Kolleginnen und Kollegen haben mir gesagt, die Aufgaben seien von den Prüflingen als gut leistbar wahrgenommen worden. Darüber bin ich sehr froh. Wir fiebern ja immer alle total mit.“ Selbst für erfahrene Lehrkräfte seien Abiprüfungen immer etwas Besonderes.

Fehler in den Aufgaben kommen öfter vor

Von Fehlern in den Aufgabenstellungen, die am Freitag mehreren Schulleitungen in NRW aufgefallen waren, ist Graß-Marx unbeeindruckt. „Das ist nichts Besonderes. Es kommt schon einmal öfter vor, dass in den Aufgabenstellungen zum Beispiel Formulierungen nicht ganz korrekt sind. Es ist auch in der Vergangenheit durchaus schon vorgekommen, dass Seiten ausgetauscht werden müssen.“

Die Lehrkräfte würden dann die Prüflinge auf Unstimmigkeiten aufmerksam machen und gegebenenfalls die richtige Aufgabenstellung während der gesamten Prüfungsdauer an der Tafel oder dem Whiteboard sichtbar machen. In den ausgesuchten Aufgaben an der GSG habe es allerdings in den heutigen Klausuren keine Fehler gegeben. Jetzt, so die Chefin der Gesamtschule Gänsewinkel, laufe der Abi-Fahrplan weiter. „Ich bin jetzt erst mal froh. Und hoffe, ab jetzt bleibt alles ruhig.“

Tod eines 13-jährigen Schülers: Lehrer: „Wir stehen uns alle gegenseitig bei“

Abi-Panne in Schwerte: Schulleiterin Bärbel Eschmann: „Man muss sich wirklich wundern“

Jörg Rost kündigt an: Kein Kirschblütenfest am Wochenende: Doch es gibt einen Ausweichtermin