Ein Jahr nach der Trockenlegung 3.000 Jungfische besiedeln den Gehrenbach-Stausee

3.000 Jungfische besiedeln den Gehrenbach-Stausee
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Eine ganz besondere Art des Umzuges erlebten am Samstagmorgen (30.11.) rund 3.000 Jungfische: In etlichen überdimensionalen, mit Wasser und den jungen Fischen befüllten Plastiksäcken ging es auf der Lastwagen-Pritsche und im Transporter-Rückraum auf die Reise.

Die Fische zogen in den durchsichtigen, aber sehr festen Säcken vom Fischzuchtbetrieb „Primus“ im Süden von Iserlohn zum Gehrenbach-Stausee an der Lichtendorfer Straße im Schwerter Osten.

Fische sind in Plastiksäcken verpackt.
Das Ende einer Reise: Rund 3.000 Jungfische kamen aus Iserlohn an den Gehrenbach-Stausee. © H. Schmitt

Trockenlegung und Reparaturen

Für diese aufwändige Aktion des Sportanglervereins Schwerte gab es einen guten Grund: Anfang 2024 musste der Gehrenbach-Stausee, der im Jahr 1977 als Regenrückhaltebecken angelegt worden war, trockengelegt werden.

„Ein Schieber im Überlauf-Bauwerk musste repariert werden“, erklärte Oliver Saecker, Gewässerwart des Schwerter Sportanglervereins: „Rund eineinhalb Tonnen an Fischen wurden hierzu vom Gehrenbach-Stausee in andere Gewässer umgesiedelt und verteilt.“ Der Verein sei Pächter des Gewässers und zuständig für die Gewässer- und Umweltpflege sowie für den Baumschnitt im Uferbereich. Die Beteiligten hätten die Trockenlegung genutzt, um gemeinsam mit der Stadtentwässerung Schwerte den See und das Ufer-Umfeld zu reinigen.

Bereits nach Wiederauffüllung mit Wasser wurde im April dieses Jahres eine Sonderbelegung durchgeführt: Etwa 2.000 heimische Jungfische sowie eine Vielzahl von Laichkräutern und Seerosen wurden dabei in den Stausee eingesetzt.

„Die normale Belegung mit Fischen findet im Herbst oder im Spätherbst statt. Daher werden wir heute weitere, rund 3.000 einjährige Jungfische einbringen“, sagte Lars Saecker, wie sein Onkel Oliver Saecker ebenfalls Gewässerwart des Vereins.

Bei den Jungfischen handele es sich um die Fischarten Schleien, Hechte, Näslinge und Wildkarpfen. Eine weitere Betreuung und Nachfütterung sei nicht erforderlich, da das Gewässer reichlich Nahrung anbiete und der durch den See laufende Gehrenbach ebenfalls Futterkost für die Fische mitbringe, so Lars Saecker.

Auf in die Freiheit

„Ohne die finanzielle Förderung und Unterstützung der Schwerter Eisenbahner Wohngenossenschaft (EWG) und der Schwerter Sparkassenstiftung wäre die Umsetzung dieses Projektes nicht möglich“, bedankte sich der Vereinsvorsitzende Andreas Tiemesmann für die Zuwendungen.

Zudem packte EWG-Vorstand Marcus Droll beim fußläufigen Transport der mit Wasser und den Fischen befüllten Plastiksäcke vom Wegesrand zum Seeufer mit an – und die waren wirklich nicht leicht.

Mit Gummistiefeln und Messern, die dem Öffnen der Transportverpackung dienten, ging es für einige der rund zehn beteiligten Vereinsmitglieder zur „Freilassung“ der Fische in das Gewässer. Allerdings mussten die scheinbar aufgeregten Jungtiere noch eine Weile in ihrer Transportbehausung auf dem Seegewässer verharren – Temperaturanpassung war angesagt.

Nach etwa zehnminütiger „Klimaanpassung“ war es soweit: der befreiende Schnitt in die Plastikfolie – etwa zwei Hektar Seefläche und fast 300 Meter Stausee-Länge bekamen 3.000 neue Mitbewohner.

Zum Thema

Sportanglerverein Schwerte (Ruhr) und Umgegend

  • Seit 1935 gibt es den Sportanglerverein in Schwerte, Andreas Tiemesmann ist der Erste Vorsitzende, der Verein hat rund 250 Mitglieder.
  • Das Vereinsheim befindet sich in Schwerte-Wandhofen an der Hagener Straße 241, nahe dem Schloss Haus Ruhr.
  • Der Umwelt- und Naturschutz steht im Mittelpunkt der Vereinsarbeit, einschließlich der erforderlichen Hege- und Pflegemaßnahmen.
  • Eine wichtige Aufgabe des Vereins ist die Durchführung der Vorbereitungskurse zur Fischerprüfung.
  • Weitere Informationen, auch zur Fischerprüfung und zur Mitgliedschaft, gibt es im Internet unter: www.sav-schwerte.de