Seit Monaten laufen die Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Bährens-Gymnasiums (FBG) in Schwerte einen großen Umweg, um von der Dependance, der Kardinal-von-Galen-Schule, zum Hauptgebäude des FBGs und zurückzugelangen. Der Grund sind Bauarbeiten in diesem Bereich.
Könnten die Kinder und Jugendlichen quer über den bereits fertiggestellten Sportplatz gehen, wäre alles unkomplizierter. Doch die Stadt hatte sich dagegen entschieden – aus Sicherheitsgründen, hatte es im März geheißen. Deshalb müssen die Schüler außen um mehrere Gebäude herumlaufen – und kommen regelmäßig zu spät zum Unterricht. Dabei sei der Großteil der Bauarbeiten inzwischen abgeschlossen. Große Lkw führen dort praktisch nicht mehr entlang, sagt die Schulgemeinde.

Kosten für eine Querung
Doch die Kosten für eine sichere Querung seien auch ein Faktor, wie Baudezernent Christian Vöcks in der Ausschuss-Sitzung Anfang März erklärt hatte. Die beliefen sich auf geschätzt 20.000 Euro, da man auch eine „sichere und mit der Berufsgenossenschaft abgestimmte Lösung“ finden müsse.
Eine Treppe müsste gebaut, Rohre müssten überbrückt werden. Die Berufsgenossenschaft habe gefordert, dass Lehrkräfte in den Pausen an den Toren auf- und zuschließen. Selbst das hatte die Schulgemeinde zugesagt – Schulleiter Heiko Klanke hatte erklärt, allen sei es wichtig, dass die Kinder pünktlich zum Unterricht kämen.
Vöcks hatte während der Sitzung zugesagt, man würde die Planung noch einmal neu aufstellen. Doch die Stadtelternschaft wurde in der darauffolgenden Sitzung enttäuscht: Der Baudezernent selbst war gar nicht anwesend. Schulverwaltungsamtsleiter Peter Kranhold teilte nur kurz mit, dass es keine Abkürzung geben werde, da Kosten in Höhe von 20.000 Euro anfallen würden.
Aufstellung der Kosten
Daraufhin schrieb Kathrin Molitor von der Stadtelternschaft den Baudezernenten selbst noch einmal an. „Ich wollte gern wissen, wie genau sich die Kosten zusammensetzen.“ Sie erhielt eine Auflistung. Für den Asphalt (2.439,50 Euro), Tore (1.785,00 Euro), eine Treppe und eine Rohrüberbrückung (13.875,40 Euro) sowie eine Beleuchtung (geschätzt 1.785,00 Euro) müsse man mit Gesamtkosten von 19.884,90 Euro rechnen.
Die Eltern sind mit der Antwort nicht zufrieden. „Die Aufstellung ist nicht neu. Es wurde demnach keine neue Kostenberechnung durchgeführt“, sagt Kathrin Molitor. Außerdem habe sich die Baustellensituation seitdem geändert.
Inzwischen hat sich auch die CDU-Fraktion die Situation vor Ort angeschaut. „Wir wollten einmal selbst sehen, wie sich der Weg darstellt“, erklärt Fraktionsvorsitzender Marco Kordt. Die Elternvertreter hätten ihn auf das Problem angesprochen. Dabei habe man festgestellt, dass ein Tor und eine begehbare Treppe bereits vorhanden seien – dieser Weg ist nach Angaben der Schulgemeinde inzwischen auch begehbar, da dort kaum noch Lkw-Verkehr herrsche.
„Uns ist nicht plausibel, wie das in der Summe 20.000 Euro kosten soll“, sagt Kordt. Man wolle jetzt einen Prüfauftrag aufsetzen und die Verwaltung beauftragen, eine kostengünstige Lösung zu finden. Sicherheitsvorkehrungen seien wichtig, betont Marco Kordt. „Aber wir glauben, dass eine Lösung umzusetzen ist – zumal die Schulleitung zugesagt hat, dass Lehrkräfte eine Aufsicht gewährleisten werden.“