Wenn Feuerwehr und Rettungsdienst in Schwerte zu einem Notruf hinausfahren, dann haben die Menschen zuvor bei der Kreisleitstelle in Unna angerufen – dort gehen alle Notrufe ein und werden dann entsprechend koordiniert. Aber ist auch jeder Notruf gerechtfertigt? Oder rufen Menschen häufig unnötig die 112 an?
Feuerwehrchef Wilhelm Müller aus Schwerte räumt ein: „Manchmal ist das Lagebild vor Ort tatsächlich anders als das, was wir anfangs annehmen.“ Das sei allerdings häufig so. „Wir fahren raus und bekämpfen einen schlimmen Brand, manchmal ist es aber auch nur ein tropfender Wasserhahn.“
Trotzdem hat Müller Verständnis für jeden, der den Notruf wählt. „Diese Person befindet sich dann auch immer in einer Art Notlage.“ Man solle also keinesfalls zögern, Hilfe zu rufen.
Ein bisschen hilflos
Das bestätigt auch Lagedienstführer Manfred Hövels von der Kreisleitstelle. „Der ein oder andere ist in unangenehmen Situationen schon ein bisschen hilflos und ruft den Notruf zu schnell an“, sagt er. Doch er sagt auch: „Wir wollen nicht, dass sich die Menschen möglicherweise nicht mehr trauen, uns anzurufen.“ Es sei besser, einmal zu viel zum Hörer zu greifen als zu wenig. „Wir lassen niemanden im Regen stehen – jeder Notruf wird von uns ernst genommen.“
Dass häufig der Rettungsdienst angerufen wird, liegt mitunter auch daran, dass der hausärztliche Notdienst nicht immer gut funktioniert. Viele Leute kennen die Notrufnummer 116 117 nicht, die für solche Notfälle gewählt werden kann. Oder sie landen in einer Warteschleife, geben irgendwann auf und wählen dann doch den Notruf.
Doch oft ergebe es sich auch, erklärt Hövels, dass ein Anrufer oder eine Anruferin bereits am Telefon im Gespräch mit der Einsatzstelle beruhigt werden könne. Wichtig sei immer, dass die betroffenen Personen so genau wie möglich schildern sollten, wo was passiert ist. „Manchmal können wir von der Feuerwehr dann auch Tipps geben, wo man in welchen Fällen am besten Hilfe bekommen kann.“
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