Party-Events bald günstiger? Enorme Steuer-Entlastung für Veranstalter in Schwerte

Party-Events bald günstiger? Enorme Steuer-Entlastung für Veranstalter
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Während die Vergnügungssteuer auf den Spieleinsatz, also den Betrieb von Geldspielautomaten, leicht angehoben wurde, sieht das in Sachen Tanzveranstaltungen ganz anders aus: Von 22 auf 15 Prozent ist der Hebesatz zum 1. April 2024 gesunken.

Das könne man vertreten, „um solche Veranstaltungen nicht abzuwürgen“, sagte Kämmerer Niklas Luhmann zuletzt im Ausschuss für Finanzen. Viele gibt es ohnehin nicht in der Ruhrstadt.

Bekannt für seine Party-Events in Schwerte ist fast ausschließlich Frank Neuenfels, der einmal jährlich das Sommer-Open-Air von „Schwerte feiert“ organisiert. Zuletzt konnte sich das Partyvolk auch über eine große Weiberfastnachts-Sause und die Ü30-Party von „Schwerte feiert“ auf der Heide freuen. Zum ersten Mal fand im Februar außerdem „Suberg’s Ü30-Party“ in der Rohrmeisterei statt.

Längst nicht alles wie vor Corona

Über die Nachricht der Vergnügungssteuersenkung freut sich der Schwerter Sänger und Moderator: „Generell ist es so, dass ich das als Veranstalter natürlich begrüße. Wir befinden uns immer noch in den Nachwehen der Pandemie, auch wenn es den Anschein hat, es läuft alles wieder normal. Das ist mitnichten so“, sagte Frank Neuenfels am Donnerstag (4.4.) auf Anfrage der Redaktion.

Veranstalter Frank Neuenfels steht bei "Schwerte feiert" am ETuS auf der Bühne. Hinter ihm klatscht die Menge.
Da darf gefeiert werden: Veranstalter Frank Neuenfels freut sich über die Senkung der Vergnügungssteuer auf Tanzveranstaltungen in Schwerte. © Reinhard Schmitz (A)

Die hohe Vergnügungssteuer sei bis dato sicherlich auch einer der Gründe gewesen, warum es in Schwerte nicht die Masse an Veranstaltungen gibt. „Mir als Veranstalter kommt das vielleicht entgegen, dass ich nicht so viel Konkurrenz habe, aber das ist zweitrangig“, erklärt Frank Neuenfels. Wichtig sei, dass man den Leuten das richtige Signal sende.

Preise für die Gäste anpassen

Am Ende seien 7 Prozent weniger Steuern bei einer Größenordnung von „Schwerte feiert“ eine riesige Entlastung. „Wo können wir unsere Preise nun im Sinne des Konsumenten anpassen?“ Mit dieser Frage will sich Neuenfels mit Blick auf die nächsten Events beschäftigen.

Neben den Eintrittspreisen könnten Veranstalter etwa bei den Getränkepreisen ansetzen. „Wir werden auf jeden Fall eine Lösung finden, das geben wir gerne an unsere Gäste weiter“, verspricht Frank Neuenfels. Konkrete Zahlen könne er aktuell aber nicht nennen.

Sowohl die Weiberfastnacht als auch die Ü30-Party im Februar kosteten 13 Euro im Vorverkauf. „Suberg’s Ü30-Party“ war mit 15 Euro im Vorverkauf etwas teurer.

„Das passt zum deutschen Bild“

Die Vergnügungssteuer auf Tanzveranstaltungen wurde erstmals seit Jahren überhaupt angepasst. Die 22 Prozent, die vor dem 1. April galten, seien schon ein Brett gewesen. „Das passt zum deutschen Bild, ohne das jetzt bewerten zu wollen“, sagt Frank Neuenfels. „Das sind einfach wir – und das sieht man auch an der Diskussion um die Restaurantbesuche.“

Um die Gastronomie während der Corona-Pandemie zu entlasten, war der Steuerersatz für Speisen in Restaurants und Cafés vorübergehend von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Seit dem 1. Januar 2024 gilt nun wieder der reguläre Satz.

„Applaus!“

In dem Fall sagt der Veranstalter: „Das ist das falsche Signal. Die Regierung darf den Blick auf unsere Bürgerinnen und Bürger nicht verlieren, irgendwann kommt der Zeitpunkt, dass sich Unmut breit macht und wir uns vergessen fühlen.“

Umso großartiger finde er nun die beschlossene Steuersenkung in Schwerte: „Genauso wie man kritisiert, muss man auch mal herkommen und Applaus geben. Das ist ein Verdienst von Stadt und Politik.“