Das Friedrich-Bährens-Gymnasium nimmt die sportliche Förderung seiner Schülerinnen und Schüler durchaus ernst. Doch seit einigen Monaten müssen diejenigen Kinder und Jugendlichen, die vom FBG-Gebäude zur benachbarten Dependance in der Kardinal-von-Galen-Schule gehen müssen, besondere Fitness-Fähigkeiten im „Nordic Walking“ unter Beweis stellen: Der direkte Weg würde über den neu gestalteten Sportplatz führen. Und obwohl die Bauarbeiten dort praktisch abgeschlossen sind, versperrt nach wie vor ein Bauzaun den Weg der Schüler.
Das bedeutet, dass beim Raum- bzw. Gebäudewechsel ein flotter Gang angesagt ist: Raus aus dem FBG, rechts auf die Ostberger Straße, am Café Brinker nach rechts auf die Wittekindstraße, dann hinter der Albert-Schweitzer-Grundschule wieder nach rechts auf die Röntgenstraße. In der großen Pause schaffen alle den Umweg. In den Fünf-Minuten-Pausen hingegen wird es knapp. „Meistens kommt die Klasse dann fünf bis zehn Minuten zu spät“, sagt Schulleiter Heiko Klanke.

Der direkte Weg quer über den Sportplatz würde wenige Minuten in Anspruch nehmen. Sogar eine schiefe Holztreppe führt am Ende des Sportplatzes den Hang hinauf – direkt vor die KvG. Doch dort versperrt ein Zaun den Weg. Denn noch sind Appelhof und Röntgenstraße als Baustellenstraße ausgewiesen, da ab und zu Baufahrzeuge dort fahren.
Kathrin Molitor von der Stadtelternschaft hatte das Problem vor dem Schulausschuss (6.3.) vorgetragen. „Die Gründe für die Notwendigkeit von Umwegen liegen mittlerweile nicht mehr vor“, sagte sie. Die Baustelle ruhe weitgehend. Das Aufstellen eines Schildes „Betreten auf eigene Gefahr“ könne problemlos realisiert werden.
Treppe zu teuer?
Vonseiten der Stadt sieht man jedoch Probleme. Baudezernent Christian Vöcks sagte: „Wir haben uns für die Sicherheit entschieden.“ Die Berufsgenossenschaft verlange eine Toranlage, die von Lehrkräften geöffnet und verschlossen werden müsse. Außerdem würden weiterhin Lkw dort fahren. „Es ist nicht ganz einfach“, sagt Vöcks. Ein Rohr kurz vor der KvG sei zudem eine Stolperfalle. Außerdem verlange die Berufsgenossenschaft eine stabile Treppe. „Wir würden weiter empfehlen, die Baustelle nicht zu öffnen.“
Kathrin Molitor widersprach. „Die Lehrerschaft wäre bereit, das Tor zu öffnen. Denn sie haben ein eigenes Interesse daran, dass die Schüler pünktlich zum Unterricht kommen.“ Vöcks schlug daraufhin vor, noch einmal alle nötigen Maßnahmen und deren Kosten aufzulisten, um dann im kommenden Schulausschuss zu entscheiden.

Schulleiter Heiko Klanke bestätigt, was Molitor sagt: „Wir können gern das Tor öffnen und schließen.“ Der Sportplatz sei dafür gemacht worden, dass Schüler ihn auch betreten dürften. Und eine stabile Treppe? „Die hämmert mein Technikkurs im Handumdrehen ordentlich zusammen. Wir haben schließlich auch schon die Bänke für den Schulhof gebaut.“
Ob die Stadt sich vorstellen kann, den kostengünstigen Technikkurs zu beauftragen, wird sich in der nächsten Ausschuss-Sitzung zeigen.