Zwei Brände an zwei verschiedenen Stellen eines Grundstücks brechen nur selten gleichzeitig von allein aus. Sie deuten vielmehr auf das Werk eines Brandstifters hin, den die Polizei nach dem Schadensfeuer am Friedrich-Bährens-Gymnasium (FBG) sucht. Denn der Feuerwehr schlugen dort am Mittwochabend (21.6.) nicht nur Flammen aus einem Müllcontainer vor dem Hintereingang entgegen. Die Retter entdeckten beim Eintreffen auf dem Schulhof auch noch brennendes Gesträuch an der Grenze zum Nachbargrundstück. Beide Brandherde waren etwa 20 bis 30 Meter voneinander entfernt.
Ganze Löschgruppe alarmiert
Die Einsatzkräfte erfassten sofort den Ernst der Lage, als sie am Mittwochabend am FBG ankamen. Ursprünglich hatte die Leitstelle sie mit dem Stichwort „Containerbrand hinter dem Haus“ nur zu einem Feuer der minderschweren Stufe 1a alarmiert, wie Einsatzleiter Michael Krell am Donnerstag (22.6.) berichtete. Wie in diesem Fall üblich, rückte nur die Hauptamtliche Wache mit einem sogenannten Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) aus. Vor Ort erkannte der Fahrzeugführer die größere Gefahr, die von den beiden lodernden Containern drohte: Sie brannten lichterloh und standen zudem noch unter einer Überdachung vor der Eingangstür zum Unterrichtsgebäude.

Umgehend ließ der Fahrzeugführer deshalb die Alarmstufe erhöhen, so dass der ganze Löschzug Schwerte-Mitte nachalarmiert wurde. Großartig eingreifen mussten die Folgefahrzeuge dann allerdings nicht mehr. „Gottseidank hatte der HLF die Lage relativ schnell im Griff“, sagte Michael Krell. Durch die große Hitzeeinwirkung sei schon eine Scheibe geplatzt gewesen, ungehindert konnte der Rauch ins Gebäude eindringen. Das verdeutlicht, wie knapp die Situation schon war.
Rauch aus Gebäude gedrückt
Mit einem Griff durch die zerstörte Scheibe konnte die Feuerwehr die Eingangstür öffnen und sich Zugang ins Gebäude verschaffen. Auch die gegenüberliegende vordere Eingangstür wurde aufgerissen, um an beiden Seiten leistungsstarke Lüfter in Stellung zu bringen. Sie sollten den Rauch durch das Treppenhaus und die dort ebenfalls weit aufgestellten Fenster nach draußen drücken. Bei dieser Maßnahme half der herbeigeeilte Hausmeister mit seinen Schlüsseln.
Schreiner sichert kaputte Tür
Anschließend - so Michael Krell weiter - kontrollierten die Feuerwehrleute noch die Querflügel des Unterrichtsgebäudes, das ein städtischer Schreiner dann sicherte, indem er die Öffnung der zerstörten Scheibe in der Tür mit einer Platte verschloss. Wegen des Verdachts der Brandstiftung habe das Rathaus sein Rechtsamt eingeschaltet, teilte Stadt-Pressesprecher Ingo Rous auf Anfrage mit. Derzeit laufe die Bestandsaufnahme des Schadens. Angaben zu den erforderlichen Reparaturarbeiten konnte er deshalb noch nicht machen.
Rauchwolke über Schwerter Gymnasium: Feuerteufel verursachten großen Sachschaden