Seit Anfang Januar ist der Copyshop an der Karl-Gerharts-Straße nun geschlossen. Martin Fischer hat das von anderen Kunden des Ladens erfahren. Ein wenig ratlos steht er vor der kargen Wand im Hof der Karl-Gerharts-Straße 35, in dem nur noch ein Schild „Unser Kopierladen“ an das Geschäft „Pro Büro und Kopier GmbH“ erinnert. Der Laden, der neben fünf Kopierern, Schreibwaren und Büroartikeln bis hin zu Bürostühlen ein breites Sortiment hatte, sei eine Anlaufstelle für viele Schwerter gewesen, sagt er.
Martin Fischer selbst arbeitet als ehrenamtlicher Rentenberater und ist regelmäßig vorbeigekommen, um beispielsweise die Rentenanträge zu kopieren. Er wohnt an der Schützenstraße, relativ mittig in Schwerte. Zentral gebe es sonst nur noch die Möglichkeit, beim Drogeriemarkt dm Kopien zu machen. Da die Drogerie aber nur einen Kopierer hat, gebe es hier regelmäßig lange Schlangen und Wartezeiten, so Martin Fischer.
Gebäude wurde verkauft
„Wir sind ein wenig stinkig. Ich habe keine Ahnung, wo ich stattdessen hingehen soll“, sagt Martin Fischer, der ansonsten als Taxifahrer arbeitet. Zu Hause kopieren, das sei für ihn keine Möglichkeit, und das nächste Kopiergeschäft in Schwerte liege in Westhofen.
Nach seiner Information sei das Gebäude verkauft worden. Dies bestätigt Christian Podszuk, Inhaber der Pro Büro und Kopier GmbH und ehemaliger Besitzer des Gebäudes. Die Annahme von Martin Fischer, das Geschäft hätte sich doch eigentlich rentieren müssen, muss er indes widerlegen.
„Kopiergeschäfte sind aus der Mode gefallen“, sagt er und verweist darauf, dass die meisten Leute Kopien zu Hause anfertigen. „Die Kopien alleine tragen ein solches Geschäft wirtschaftlich schon seit Jahren nicht mehr“, erklärt Christian Podszuk. Für die restlichen Artikel habe es in dem von der Straße zurückgezogen liegenden Ladenlokal zu wenig Laufkundschaft gegeben.
Architekt hat Molkerei und Rathaus entworfen
Das Gebäude sei deshalb bereits Ende 2022 an einen Investor verkauft worden, der die Immobilie nun überplane. Was in dem Zuge mit der ebenfalls dort ansässigen Musikschule AHA passieren wird, wisse er nicht, so Podszuk.

Ursprünglich war in dem alten Gebäude einmal eine Molkerei untergebracht, die von demselben Architekten gebaut worden war, der auch das Schwerter Rathaus entworfen hatte: Carl. H. Schmitz. Auf dem Vorhof vor dem Kopierladen hielten früher Lkw, um die Milchkübel einzuladen. In den letzten Jahren sei das Gebäude allerdings baufällig geworden, so Christian Podzuk. Dies sei ein weiterer Grund gewesen, es zu verkaufen.
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