Die beklebten und mit Graffiti beschmierten Fenster gehören der Vergangenheit an und nun auch die weiße Klinkerfassade mit ihrem 60er-Jahre Charme ist passé. Der ehemalig Netto City an der Bahnhofstraße in Schwerte ist, so wie es Martin Schröder, der Inhaber der Immobilie, im November 2024 angekündigt hatte, kein Schandfleck mehr.
Die alten Fenster sind kürzlich ausgetauscht worden und die Fassade wurde in dieser Woche schon verputzt. Nach weiteren Putzschichten folge dann der finale Anstrich in Altweiß, wie Martin Schröder erklärte. Die Alu-Platten in den Netto-Farben Gelb und Rot und den Öffnungszeiten „Mo-Sa 7-20 Uhr“ sollen auch noch entfernt werden. „Die Platten werden aber nicht entsorgt. Vielleicht kann der künftige Mieter sie noch gebrauchen“, sagt Martin Schröder.


Neuer Mieter gesucht
An wen er die insgesamt rund 1000 Quadratmeter großen Gewerbeflächen in der Immobilie vermieten wird, das ist noch offen. Mit einem Interessenten, der im vorderen Bereich des ehemaligen Discounters eine Pizzeria betreiben wollte und im hinteren Teil eine Kfz-Ausstellung geplant hatte, sei er nicht auf einen Nenner gekommen.
Martin Schröder ist daher für neue Ideen offen. Die 540 Quadratmeter große Verkaufsfläche und viele Nebenräume, darunter auch Kühlräume, würden viele Nutzungsmöglichkeiten eröffnen. „Gastronomie, Einzelhandel oder Fitness-Studio - hier ist vieles denkbar.“ Für mehr Helligkeit im alten Verkaufsraum sollen in Zukunft noch weitere Fenster sorgen. Und demnächst würden die Sanitärräume umgebaut, skizziert Martin Schröder die nächsten Schritte im Ex-Netto und sagt: „Ich hoffe, dass ich einen guten Mieter finde. Und hier etwas Schönes hereinkommt.“

Gaststätte wird Tonstudio
Soweit zur Gewerbefläche im Erdgeschoss, aber welche Pläne gibt es für die ehemalige Gaststätte mit Kegelbahn im Keller? Im November hatte Martin Schröder noch signalisiert, dass er diese gerne erhalten würde. Doch mittlerweile ist vom „Brauhaus“ nichts mehr übrig.
Die Wasserschäden seien einfach zu groß gewesen. „Das ist traurig, aber es war nichts zu machen“, sagt Martin Schröder. Die Holzmöbel, Holzvertäfelungen und sonstigen Einrichtungsgegenstände seien zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Kegelbahn ist zwar noch vorhanden, ein Interessent wolle diese aber demnächst abbauen, um sich die Bahn in einer Scheune wieder aufzubauen.
Ein Teil des alten Kegelraumes könne künftig eine Lagerfläche werden, sagt Martin Schröder. Vielleicht wolle er dann nach US-amerikanischem Vorbild auch Lagerboxen dort vermieten. Doch das sei noch nicht ganz fix. Für den anderen Teil der Kegelfläche und den alten „Brauhaus“-Gastraum gebe es dagegen schon konkretere Pläne. „Ein Musiker aus Witten will hier ein Tonstudio einrichten.“ Um den Schallschutz zu gewährleisten, müssen daher das alte bleiverglaste Gaststättenfenster und die Holztür, durch die unzählige Kneipenbesucher schon gingen und auf dem Heimweg auch taumelten, schalldichteren Alternativen weichen.

Werbeschilder weichen
Das „Brauhaus“ ist also Geschichte, auch wenn die beiden Werbeschilder an der Außenfassade der Immobilie weiterhin etwas anderes behaupten. Noch. Denn bald sollen die Schilder entfernt werden.
„Wer Interesse daran hat, kann sie sich gerne abholen“, sagt Martin Schröder, der für die Außenwerbung ebenso wenig Verwendung hat, wie für die alten „Brauhaus“-Lampen, die aktuell noch im alten Netto-Verkaufsraum lagern. Auch die gebe er gerne kostenlos ab. Wer Interesse daran hat, ein Stück Brauhaus in die Zukunft zu retten oder an der Gewerbefläche interessiert ist, erreicht ihn unter der Nummer seiner Firma M. Schröder Objektbetreuung 0171/78 11 000.