Großbaustelle „Albert-Schweitzer-Schule“ in Schwerte Läuft alles nach Plan? Ein erster Rundgang

Einblick: Besuch auf der Großbaustelle an der Albert-Schweitzer-Schule
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Ende 2020 hatte der Rat der Stadt Schwerte den dreigeschossigen Neubau der Albert-Schweitzer-Grundschule beschlossen. Diese wird im hinteren Bereich des Schulgeländes neu gebaut. Das alte Gebäude soll anschließend abgerissen werden. Der Grundstein wurde im Juni 2023 gelegt. Doch wie weit sind die Bauarbeiten inzwischen fortgeschritten, wie sieht die Baustelle von innen aus und ist man im Zeitplan?

Gemeinsam mit Architekt Andreas Großmann sowie Wibke Evert und Annika Kayser vom Büro Lindner Lohse Architekten haben wir uns auf der Baustelle umgeschaut. Auch Bürgermeister Dimitrios Axourgos und Baudezernent Christian Vöcks waren neugierig auf die Baufortschritte.

Eine besondere Treppe führt vom Forum nach oben.
Eine besondere Treppe führt vom Forum nach oben. © Martina Niehaus

Von außen wirkt das Gebäude, das als Massivkonstruktion realisiert wurde, auf den ersten Blick wuchtig und schlicht. Die graue Klinkerfassade lässt sich unter dem Baugerüst bereits erkennen. Die Bekleidung mit Holzelementen wird erst später angebracht.

Bei der Begehung stellt sich im Aulabereich im Erdgeschoss zunächst heraus: Es ist vor allem laut. Wibke Evert muss beim Sprechen die Fliesenleger übertönen, die gerade Fliesen zerschneiden. Doch das macht ihr nichts aus - ganz im Gegenteil: „Es ist gut, dass es laut ist“, freut sich die Architektin. „Denn das bedeutet, dass die Fliesen- und Parkettleger auf den Tag genau pünktlich mit ihrer Arbeit angefangen haben.“

Das Forum im Erdgeschoss.
Das Forum im Erdgeschoss. © Martina Niehaus

Das Forum, wie der Gemeinschaftsbereich im Erdgeschoss genannt wird, lässt das Gebäude von innen größer erscheinen als von außen. Natürlich werden noch bestimmte Bereiche unterteilt: Ein Musikraum und ein Speiseraum werden abgetrennt. Doch die Wände sind mobil und können bei Bedarf zu einem Großraum geöffnet werden. Zum Beispiel, wenn es größere Versammlungen oder Veranstaltungen gibt. Bodentiefe Fenster lassen viel Licht in den Raum. Rückwärtig ist der Lehrkräftebereich verortet. Auch das Lehrerzimmer – heute nennt man es „Teamzimmer“, betont Wibke Evert – hat bodentiefe Fenster.

Besichtigung der Baustelle
Besichtigung der Baustelle. © Martina Niehaus

Im Zentrum des Raums führt eine breite Lerntreppe nach oben, die tribünenartig zum Forum orientiert ist – in der Mitte mit „normalen“ Stufen, seitlich davon mit größeren Sitzpodesten. Hier können sich die Mädchen und Jungen auch in verregneten Pausen aufhalten. Im weiteren Verlauf öffnet sich das Treppenhaus „fast ein wenig barock“, so die Architekten, ins Obergeschoss.

„Sieht ein bisschen aus wie in Hogwarts“, scherzt Dimitrios Axourgos beim Blick auf die Treppe. „Ich hoffe nur, dass sich die Treppen später nicht auch bewegen.“

Sitzgelegenheiten in der Clustermitte
So sehen später die Sitzgelegenheiten in der Clustermitte aus. © Linder Lohse Architekten BDA

In den Obergeschossen sind die Lernräume in Clustern organisiert. Hier gibt es viele Sitzmöglichkeiten und Ecken, in denen es sich die Kinder gemütlich machen können. Auch das Lernen außerhalb des Klassenraums soll möglich gemacht werden: Durch Tische und Stühle, die in besonderen Konstruktionen in der Luft zu schweben scheinen. Lichtschächte lassen viel Tageslicht in alle Bereiche des Gebäudes. Die Farben und Materialien (Eichenholz und Metall) seien bewusst reduziert und schlicht gehalten. „Für die Farben sorgen dann die Kinder, wenn sie einziehen“, sagt Wibke Evert.

Das Parkett liegt bereits - es wird später noch behandelt.
Das Parkett liegt bereits. Es wird später noch behandelt. © Martina Niehaus

In jedem der beiden Obergeschosse teilen sich je zwei Klassenräume einen Differenzierungsraum. Die Treppenflure sind bereits zum Teil mit Sichtbeton beschichtet. Auf den Böden wird gerade Parkett gelegt. Dabei handelt es sich um Eichenparkett aus Hochkant-Lamellen. Auch in den Klassenräumen sind die Fensterbänke sehr tief, sodass auch Kinder eine gute Sicht nach draußen haben.

Das Gebäude von außen
Das Gebäude von außen. © Martina Niehaus

„Wir wollen im Sommer fertigwerden - und nach diesem Rundgang bin ich sehr optimistisch, dass es auch bald etwas wird“, erklärt der Bürgermeister anschließend und bedankte sich beim Architektenteam für den Rundgang. „Ich freue mich, dass alles auf einem guten Weg ist.“

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 10. Februar 2025.