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Schulministerin Yvonne Gebauer muss Schluss machen mit dem Maskenball
Meinung
Die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen abschaffen? NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer denkt darüber nach. Zu diesem Zeitpunkt ist das ein völlig falsches Signal, findet unsere Autorin.
Dass Kinder größtenteils gerade wieder im Präsenzunterricht unterrichtet werden, ist etwas Gutes. Eltern sind erleichtert und gleichzeitig besorgt. Denn längst sind nicht alle Kinder und Jugendlichen geimpft – für unter Zwölfjährige gibt es noch gar keine Impfzulassung.
Auch Lehrerinnen und Lehrer sind froh, die Kinder wieder an den Schulen zu haben. Penibel setzen sie vor Ort die Hygienemaßnahmen um. Ganz allmählich kommt das Schulleben wieder in Gang – mit Vokabeltests und Klassenarbeiten, Elternabenden und Ausflugsplänen.
Mittendrin verkündet NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, dass sie darüber nachdenke, die Maskenpflicht nach den Herbstferien abzuschaffen. Warum? Warum jetzt?
Impfquote ist kein Argument
In den Herbstferien werden wieder viele Familien verreisen, Frau Gebauer! Sagt Ihnen das Stichwort „Reiserückkehrer“ im Zusammenhang mit der Pandemie etwas?
Ihre Begründung, dass die Impfquote an Schulen schon sehr hoch sei, sollten Sie einmal den Eltern der Fünft- und Sechstklässler erläutern, deren Kinder noch nicht geimpft werden dürfen.
Im Zuge der Luftfilterdebatte hieß es noch vor wenigen Wochen: Lüften und das Tragen von Masken reichen aus, um Kinder zu schützen. Experten analysierten die Aerosol-Konzentration in den Klassenräumen. Und kamen durchweg zu dem Ergebnis, dass das Tragen einer Maske vor Infektionen schützt.
Die Masken seien für Kinder eine „Zumutung“, sagen Sie. Die einzige Zumutung ist das ständige Auf und Ab vonseiten des Schulministeriums.
Begegnungen mit interessanten Menschen und ganz nah dran sein an spannenden Geschichten: Das macht für mich Lokaljournalismus aus.
