Die Sitzordnung ist strikt im Schwerter Ratssaal – das sorgte am Tag des Schulausschusses am Mittwoch (6.3.) für Unstimmigkeiten. Eva Brinkhoff, Schulleiterin der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule, hatte im Saal Platz nehmen wollen, wurde aber daran gehindert.
Als sie ankam, saßen im Saal bereits ihre Kolleginnen Eva Graß-Marx (Gesamtschule Gänsewinkel) und Bärbel Eschmann (Ruhrtal-Gymnasium) sowie Heiko Klanke vom Friedrich-Bährens-Gymnasium. Als Eva Brinkhoff sich dazusetzen wollte, wurde sie von einer Mitarbeiterin des Sitzungsdienstes aufgefordert, nach oben auf die Empore zu gehen. Verstimmt verließ Eva Brinkhoff daraufhin den Ratssaal und ging nach Hause.

Es ging ums Rederecht
Hintergrund ist, dass laut Sitzungsordnung nur diejenigen Personen im Saal Platz nehmen dürfen, die auch Rederecht haben. Das hatten die anderen Schulleitungen, weil sie für diesen Abend schriftliche Einwände gegen den Schulentwicklungsplan vorgelegt hatten. „Daraufhin haben wir eine zweite Einladung erhalten, mit der man dann Rederecht erhält und im Saal sitzen darf“, so Heiko Klanke.
Das System sei nicht gerade optimal, erklärte er. „In anderen Städten sind in Schulausschüssen die Schulleitungen redeberechtigt.“ In größeren Städten wie Dortmund sei das sicher schwierig. „Aber hier in Schwerte haben wir elf Schulen, von denen auch nicht immer jede Leitung zur Sitzung kommt.“
SPD: „Starres Festhalten“
Mitglieder der Fraktionen sahen das ähnlich. Michael Rotthowe (Grüne) fragte, warum man Eva Brinkhoff nicht den Platz neben den Kolleginnen und Kollegen gelassen hätte. Stefan Simon, der den Vorsitz stellvertretend leitete, zeigte sich daraufhin peinlich berührt, weil er von dem Geschehen nichts mitbekommen hatte. „Das nächste Mal würde ich mir wünschen, dass mich jemand darüber informiert“, sagte er. Man hätte das sicher klären können.
Arnd Joeres (SPD) regte an, immer alle Schulleitungen einzuladen. „Meist sind von den Themen alle betroffen. Und Platz ist im Saal genug“, sagte er und verwies auf zahlreiche leere Plätze. Er kritisierte das „starre Festhalten an der Geschäftsordnung“ – das sei nicht zeitgemäß.
Die Fraktionen stimmten dahingehend zu, die Geschäftsordnung noch einmal zu überprüfen. Damit diejenigen, die es betrifft, sich nicht ausgeschlossen fühlen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Beitrag erschien ursprünglich am 12.03.2024.