Fehlerhafte Schulplanung in Schwerte Planungsbüro: „Können Einwände nicht nachvollziehen“

Schulplanung: Planungsbüro kann „Einwände nicht nachvollziehen“
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Mehrere Schulleitungen haben Fehler, Mängel und Ungereimtheiten im aktuellen Schulentwicklungsplan (SEP) für Schwerte festgestellt. Im Schulausschuss am Mittwoch (6.3.) hatte es deshalb längere Diskussionen gegeben.

Schulverwaltungsamtsleiter Peter Kranhold konnte die Fragen, die sich aus den teils schriftlich vorgelegten Einwänden ergaben, nicht zufriedenstellend beantworten – die Verwaltung wurde daraufhin von den Fraktionen aufgefordert, strittige Fragen zu klären und den SEP dahingehend zu korrigieren.

Heiko Klanke (Friedrich-Bährens-Gymnasium), Bärbel Eschmann (Ruhrtal-Gymnasium), Eva Graß-Marx (Gesamtschule Gänsewinkel), Martin Krämer (Lenningskampschule) und Sabine Jost (Friedrich-Kayser-Schule) hatten ihre Einwände schriftlich formuliert. Thematisiert wurden unter anderem fehlerhafte Zahlen, vertauschte Zügigkeiten, fehlende Räume oder Lagerräume als mögliche Arbeitsplätze für Lehrkräfte. Ein externes Planungsbüro aus Halle hatte nach Begehungen in den Schulen den Plan entworfen – mit den damals vorliegenden Schülerzahlen von 2022/23.

Schüler sitzen in einem Klassenraum. Der Lehrer steht an der Tafel.
Im Schulausschuss gab es längere Diskussionen zum Schulentwicklungsplan. © Taylor Flowe / unsplash

„Teile die Kritik nicht“

Nachdem Peter Kranhold im Ausschuss „falsche Deutungen von Räumen“ und mögliche „Versehen“ durch das beauftragte Planungsbüro eingeräumt hatte, haben wir bei diesem Planungsbüro angefragt. Die offizielle Antwort der zuständigen Sacharbeiterin, die die Schulen im August 2023 besucht hatte, lautet: „Ich kenne die Kritik und bin in der Lage, sie zu beantworten, teile sie aber nicht.“

Sie könne die Einwände nicht nachvollziehen und habe die Kritik der Stadt gegenüber bereits widerlegt. „Auf die Einwände, die bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich dazu angefragt worden bin, vorlagen, bin ich bereits schriftlich eingegangen, meine Unterlagen liegen der Stadt vor“, erklärte sie auf Anfrage am Montag (11.3.).

Zu inhaltlichen Fragen wird sich das Planungsbüro nicht äußern; die Mitarbeiterin verweist darauf, dass sich hier die Stadt Schwerte äußern müsse. Hauptkritikpunkt seien allerdings die „falschen Schülerzahlen“. Diese seien in ihrer Prognose von den tatsächlichen IST-Zahlen deshalb abgewichen, weil sie zum Zeitpunkt der Erstellung des SEP noch nicht vorgelegen hätten. Der Plan sei mit den Zahlen des Jahres 2022/23 berechnet worden – sie habe mehrfach darauf hingewiesen.

Es sei unglücklich, dass der Prozess so lange gedauert habe, dass bei Vorlage im Rat bereits neue Zahlen vorlagen, aber das passiere manchmal. „Da hat der Schulträger dann nur die Chance, die Zahlen aktualisieren zu lassen, das machen wir nicht automatisch.“

Vertauschte Räume?

Dazu, wie mit den Einwänden der Schulleitungen und auch von Ausschussmitgliedern umgegangen werden solle, gebe es ein formales Verfahren. Dazu liege ihr eine Anfrage der Stadt Schwerte mit Bitte um Stellungnahme vor, die sie noch schriftlich beantworten werde.

Die Schulleitungen sehen den Hauptkritikpunkt allerdings nicht unbedingt nur in den Zahlenprognosen. Dass sich Zahlen verändern können, ist ihnen bewusst. Doch auf inhaltliche Nachfragen zu weiteren Ungereimtheiten – zum Beispiel zu vertauschten oder fehlenden Räumen – äußerte sich die Mitarbeiterin nicht. Dazu verweist sie ausdrücklich an die Stadt. Wir haben dazu am Montag (11.3.) beim Schulverwaltungsamt angefragt.