Immer wieder hatte die Stadt Förderanträge nach Berlin geschickt – vergeblich. Doch jetzt, noch kurz vor der Bundestagswahl, sollten die Bemühungen endlich Erfolg haben. Der Ersatzneubau für das in die Jahre gekommene Lehrschwimmbecken in Ergste wird mit einem Zuschuss von 3.712.500 Euro aus einem Bundesförderprogramm unterstützt. „Das hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages heute entschieden“, konnte der heimische Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek (SPD) am Mittwochabend (29.1.) berichten. Die Gesamtkosten für das Projekt seien derzeit auf rund 8,25 Millionen Euro geschätzt, von denen die Stadt Schwerte 4.537.500 Euro (55 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten) selbst aufbringen müsse.

Beschluss vom Herbst 2022
Diese Obergrenze für die Gesamtkosten hatte der Sportausschuss im September 2023 im Rathaus beschlossen. Gleichzeitig hatte man vereinbart, dass jede Fraktion ihre Bundestagsabgeordneten noch einmal anschreibe, um einen „starken Angriff auf die Fördermaßnahmen“ zu haben. Denn die Förderlisten des Bundes waren in den Jahren zuvor immer überzeichnet gewesen. Anfang 2023 war beispielsweise von 476 Millionen Euro in dem Topf die Rede gewesen, die für die gesamte Bundesrepublik reichen mussten.
Dass das Lehrschwimmbecken in Ergste durch einen Neubau ersetzt wird, hatte der Rat der Stadt Schwerte schon im September 2022 beschlossen. Dabei wird allerdings der Standort gewechselt. Statt wie bisher neben der heutigen Grundschule Am Derkmannsstück soll das Becken in der neuen Ergster Mitte am Grandweg errichtet werden. Damit will die Politik eine schwimmbadlose Zeit vermeiden, indem das alte Bad bis zur Fertigstellung des neuen weitergenutzt werden kann – wenn es technisch durchhält. Insgesamt kalkuliert die Stadtverwaltung mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren.

Das Lehrschwimmbecken wird nicht nur von der Grundschule genutzt, sondern vor allem von Vereinen, die dort Schwimmkurse anbieten. Aber seit langem schon sei es ein Sanierungsfall gewesen, erinnert Oliver Kaczmarek, der sich im Haushaltsausschuss des Bundestages für den Neubau einsetzte. Wegen massiver baulicher, technischer und funktionaler Mängel habe es in der Vergangenheit immer wieder gesperrt werden müssen. Aber: „Schwimmen zu können, ist überlebenswichtig. Es braucht daher wohnortnahe Bäder, die vor allem Schulen und Vereinen zur Verfügung stehen und keine allzu hohen Betriebskosten verursachen.“

Rund 440 Kinder aus dem ganzen Stadtgebiet würden im Lehrschwimmbecken Ergste das Schwimmen erlernen, rechnet Angelika Schröder, die sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Stadtrat, vor. Die Verantwortlichen der Schwimmabteilung der Sportgemeinschaft (SG) Eintracht Ergste und der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) Ergste-Villigst-Hennen hätten immer wieder darauf hingewiesen, dass eine jahrelange Schließungszeit des Beckens das Aus für die vielen Schwimmkurse bedeuten würde: „Jetzt ist die entscheidende Weichenstellung erfolgt für ein neues Lehrschwimmbecken Ergste, für den Erhalt des Schwimmunterrichtsangebotes in Schwerte. In diesem Zusammenhang jubelte die SPD über eine „sensationelle Nachricht“ aus Berlin.
„Noch ein langer Weg“
Als „großartige Neuigkeit“ wertete Bürgermeister Dimitrios Axourgos (SPD) die Ankündung der Bundeszuschussses: „Mit dieser Förderung wurde ein entscheidender Schritt zu Verbesserung der lokalen Infrastruktur gemacht. Mein Dank geht an Oliver Kaczmarek, der sich schon seit geraumer Zeit für ein neues Lehrschwimmbecken eingesetzt hat.“ Die Fördermittel seien immer eine Voraussetzung für die Zustimmung der Politik gewesen. Bis der Neubau stehe, sei es aber noch ein langer Weg.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 31. Januar 2025.